Katalog der Wandmalereien in den Kirchen und Kapellen Baden-Württemberg’s von der ottonischen Zeit bis zur Renaissance
von Dipl.-Ing. Klaus Klünder und Christa Regina Klünder

W:

Waldbach

Weingarten

Wiesensteig

Waldbeuren

Weinheim (St. Laurentius)

Wildentierbach

Waldenhausen

Weinheim (St. Peterskirche)

Willmandingen

Wangen im Allgäu

Weinsberg

Winnenden

Wannweil

Weissach

Winterbach

Wasenweiler

Weissbach

Wippingen

Weil der Stadt

Welschingen

Wittlingen

Weil im Schönbuch

Wendelsheim

Wolfach

Weiler

Wendlingen am Neckar

Wolfegg

Weilheim

Wertheim

Wollmatingen

Weilimdorf

Westgartshausen

Wuchzenhofen

 

Waldbach (Gemeinde Bretzfeld, Hohenlohekreis),
Evangelische Pfarrkirche (Hl. Kilian und Nikolaus)

    

Die Ursprünge der Waldbacher Kirche reichen bis in die karolingische Zeit zurück. Ihre erste Nennung war 1264. Um 1300 folgte der Bau einer frühgotischen Kirche, von der sich Chor und Turm bis in unsere Zeit als Chorturmanlage erhalten haben. Das heutige Schiff, ein evangelischer Predigtsaal, wurde 1616 errichtet. (Waldbach kam 1504 unter Herzog Ulrich an Württemberg.). 1961 legte man in Chor und Schiff Wandmalereien aus der Mitte des 15. Jahrhunderts frei.

In den Gewölbezwickeln des Chores sind die vier Evangelistensymbole und die vier Kirchenväter gemalt; in den Stichkappen des Chorabschlusses werden Martyrien-Szenen der Heiligen Katharina, Apollonia, Vitalis, Laurentius, Barbara und der Erzengel Michael dargestellt. An den Chorwänden sind sieben Szenen aus der Passion Christi und aus dem Leben Mariä sowie vierzehn Heilige zu sehen. An der Ostwand des Schiffes, links neben dem Chorbogen, ist der heilige Christophorus gemalt; weiter am Chorbogen die Patrone der Kirche, die Heiligen Kilian und Nikolaus, sowie die fünf klugen und die fünf törichten Jungfrauen. Über der Chorbogen-Westwand ist eine Marienkrönung erhalten.

Literatur:

Georg Dehio, „Handbuch der Deutschen Kunstdenkmäler“, Band Baden-Württemberg I, Berlin, München 1993, Seite 811.

Georg Dehio, „Handbuch der Deutschen Kunstdenkmäler“, Band Baden-Württemberg, Berlin, München 1964, Seite 514.

Adolf Erdmann u.a., „Radeln, Wandern, Entdecken“, Öhringen 1995, Seite 186.

Eugen Gradmann, „Kunstwanderungen in Württemberg und Hohenzollern“, Stuttgart 1979, Seite 155.

„Reclams Kunstführer“, Band Baden-Württemberg, Stuttgart 1979, Seite 87.

„Schlösser, Burgen, Kirchen, Klöster“, Herausgeber Landesvermessungsamt Baden-Württemberg, Stuttgart 1990, Seite 25.

Zurück zur Übersicht

 

 

Waldbeuren (Gemeinde Ostrach, Kreis Sigmaringen),
Kapelle St. Mauritius

Die St. Mauritius-Kapelle ist eines der ältesten Gotteshäuser im Linzgau. Sie wurde im 12. Jahrhundert, in romanischer Zeit, errichtet und im Barock weitgehend verändert. Der quadratisch eingezogene Chor ist vom Langhaus durch einen Triumphbogen getrennt. An der Nordwand des Schiffes wurden 1935 Wandmalereien aufgedeckt und renoviert. Die Darstellungen aus der Leidensgeschichte sind in der Mitte des 15. Jahrhunderts gemalt worden. Aus einem ursprünglich größeren Zyklus sind vier Gemälde erhalten: Abendmahl, Ölbergszene, Gefangennahme Christi (mit Malchus-Szene) und die Geißelung.

Literatur:

Alfred Stange, „Deutsche Malerei der Gotik“, Band 7, (1450 bis 1500) Berlin, München 1955, Seite 56.

„Überlingen und der Linzgau am Bodensee“, Redaktion Hans Schleuning, Stuttgart und Aalen 1972, Seite 94.

Bruno Kadauke, „Wandmalerei der Gotik im südöstlichen Baden-Württemberg“, Reutlingen 1991, Seite 201.

Jürgen Michler, „Gotische Wandmalerei am Bodensee“, Friedrichshafen 1992, Seiten 96 und 202.

Adolf Schahl, „Kunstbrevier Oberschwaben“, Stuttgart 1961, Seite 210.

Emil Lacroix und Heinrich Niester, „Kunstwanderungen in Baden“, Stuttgart 1959, Seite 69.

Zurück zur Übersicht

 

 

Waldenhausen (Gemeinde Wertheim, Main-Tauber-Kreis),
Evangelische Pfarrkirche (St. Petrus und Antonius)

Die Petruskirche liegt unweit der Taubermündung in den Main. Der Patron Petrus entspricht dem früheren Fischerberuf der Waldhausener. Der Ort wurde anläßlich seiner Erhebung zur selbständigen Pfarrei im Jahre 1317 erstmals genannt. Nur der romanische Chorturm vom Anfang des 13. Jahrhunderts blieb von der alten Kirche erhalten: Das Schiff wurde 1968 völlig abgerissen und neu errichtet. Links und rechts vom Fenster des Chorabschlußes sind an der Ostwand der Apostel Petrus und der heilige Antonius Eremita gemalt. Sie sind nur in Fragmenten erhalten und dürften im 14. Jahrhundert entstanden sein.

Literatur:

Max Wingenroth, „Die in den letzten zwanzig Jahren aufgedeckten Wandgemälde im Großherzogtum Baden“, Zeitschrift für die Geschichte des Oberrheins, Heft 2, Band XX, Heidelberg 1905, Seite 452.

Wolfgang Müller, „Die mittelalterlichen Dorfkirchen im badischen Frankenland“, Tauberbischofsheim 1978, Seite 75.

Emil Lacroix und Heinrich Niester, „Kunstwanderungen in Baden“, Stuttgart 1959, Seite 439.

Georg Dehio, „Handbuch der Deutschen Kunstdenkmäler“, Band Baden-Württemberg, Berlin, München 1964, Seite 516.

Georg Dehio, „Handbuch der Deutschen Kunstdenkmäler“, Band Baden-Württemberg I, Berlin, München 1993, Seite 815.

Zurück zur Übersicht

 

 

Wangen/Allgäu (Kreis Ravensburg),
Katholische Gottesackerkirche St. Rochus

St. Rochus, im alten Friedhof gelegen, wurde erst 1596 in der Spätgotik geweiht. Die Kirche ist ein kleiner rechteckiger Saalbau mit leicht gewölbter, ausgemalter Holzdecke. Sie besitzt einen sterngewölbten, eingezogenen, dreiseitig geschlossenen Chor. In der Bauzeit der Kirche wurde sie auch ausgemalt (1592 bis 1595). Den Stilen zufolge dürften zwei Meister tätig gewesen sein: Einer für figürliche Malerei (Medaillons) und einer für die Gewölbemalerei. Die Gemälde wurden 1920/1921 von Gallus Roth, München, restauriert.

Über den Fenstern ist Christus mit den vier Evangelisten dargestellt. Den Evangelisten sind ihre Symbole beigegeben. Auf der Unterseite des Chorbogens wurden sechs Prophetenmedaillons gemalt, dabei König David. Im Scheitel sind Gottvater, der Sohn und die Taube des heiligen Geistes abgebildet.

Literatur:

Eva Heye, „Wandmalereien im Regierungsbezirk Südwürttemberg-Hohenzollern“, Manuskript, Tübingen 1966.

Alfons Kasper, „Kunstwanderungen im Nordallgäu“, Verlag Dr. A. Kasper, Schussenried 1966, Seite 79.

„Die Kunstdenkmäler des ehemaligen Kreises Wangen“, bearbeitet von Adolf Schahl u.a., Stuttgart 1954, Seite 60.

Georg Dehio, „Handbuch der Deutschen Kunstdenkmäler“, Band Baden-Württemberg, Berlin, München 1964, Seite 519.

Adolf Schahl, „Kunstbrevier Oberschwaben“, Stuttgart 1961, Seite 71.

Zurück zur Übersicht

 

 

Wannweil (Kreis Reutlingen),
Evangelische Johanneskirche (Johannes der Täufer)

Wannweil war ab 1333 bzw. 1410 mit seinen beiden Ortsteilen Besitz der Reutlinger Spitals.

Die Wannweiler Johanneskirche ist eine der ältesten in Württemberg. In der zweiten Hälfte des 11. Jahrhunderts wurde der romanische Kirchenbau unter lombardischem Einfluß erstellt. Aus einem vorangegangenen Bau sind ein Drachen- und ein Grabstein aus der Zeit um 920 erhalten. 1488 wurde der heutige gotische, dreiseitig geschlossene Chor errichtet. Dieser besitzt ein Sternrippengewölbe. Der Turm steht südlich in der Front der Westfassade, ein Zeichen seines hohen Alters. In den Jahren 1890/1891 wurde das Schiff von den Architekten F. Leins und H. Dolmetsch erweitert und umgebaut.

Die letzte Renovierung der Kirche war 1955. 1968 wurden im Chor  Wandmalereien aus dem 17. Jahrhundert freigelegt: Im Schildbogen der Chorwand ist die Verkündigung gemalt, darunter die Kreuzigung mit Maria und Johannes. Auf der Südwand ist die Geburt Christi dargestellt, auf der Nordwand das Abendmahl. Von letzterem ist die untere Hälfte, wohl durch Nässe, zerstört. Die Gemälde und die Maßwerkfenster sind mit gemalten Ranken und Beschlagwerk umrahmt.

 


Literatur:

„Der Kreis Reutlingen“, Herausgeber Gerhard Müller, Stuttgart und Aalen 1975, Seite 173.

Lothar Gonschor, „Kulturdenkmale und Museen im Kreis Reutlingen“, Stuttgart 1989, Seiten 250 bis 252.

Max Miller u.a., „Handbuch der historischen Stätten Deutschlands“, Band Baden-Württemberg, Stuttgart 1980, Seiten 856 und 857.

Werther und Brigitte Schneider, „Schöne Dorfkirchen unserer Heimat“, Tübingen 1990, Seiten 138 und 139.

Adolf Schahl, „Kunstbrevier Neckarschwaben“, Stuttgart 1966, Seite 108.

Zurück zur Übersicht

 

 

Wasenweiler (Gemeinde Ihringen, Kreis Breisgau-Hochschwarzwald),
Katholische Friedhofskapelle St. Vitus

Unweit von Freiburg, in Wasenweiler, liegt St. Veit an einem Berghang. Die Kapelle ist ein einfacher spätgotischer Bau. Im dreiseitig geschlossenen Chor ist ein Sakramentshäuschen von 1502 erhalten. Es ist von großfigurigen Wandmalereien umgeben. Im Schiff birgt die Kapelle aus der Zeit um 1450 bis 1470 den mit 23 Bildszenen umfangreichsten Zyklus von Wandmalereien aus dem Leben des heiligen Vitus. Der Meister schildert das Leben des Heiligen nach der Legenda Aurea, wobei er einzelne Szenen noch durch Nebenmotive erweitert. So erscheint dem heiligen Veit am Altar der Schmerzensmann oder er sitzt nach seiner Befreiung durch Engel am Boden, den Rücken an einen Löwen gelehnt. Die Wände des Chores ziert ein großflächiger Apostelzyklus, dessen Gestalten lebensgroß auf einem Blütengrund gemalt sind. Der Apostelzyklus dürfte in der zweiten Hälfte des 15. Jahrhunderts entstanden sein. Die Südwand ist in ihrer ganzen Fläche dem Leben des Kirchenpatrons gewidmet. Das vordere Drittel der Nordwand zeigt die Patrone der Ortsburgkapelle. Die Entstehungszeit liegt hier um das Jahr 1520. Auf Teilen des Westwerks ist fragmentarisch das Jüngste Gericht(?) wiedergegeben.

Literatur:

Emil Lacroix und Heinrich Niester, „Kunstwanderungen in Baden“, Stuttgart 1959, Seite 148.

Ulrike Claviez, „Die Wandmalereien der Veitskapelle in Stuttgart-Mühlhausen“, Dissertation, Tübingen 1976, Seiten 280f.

Zurück zur Übersicht

 

 

Weil der Stadt (Kreis Böblingen),
Katholische Spitalkapelle zu Unserer Lieben Frau

Weil der Stadt war seit 1191 staufischer Besitz. Nach dem Untergang der Staufer wurde es um 1270 reichsunmittelbar. Erst 1803 kam es an die Württemberger. Seine Spitalkapelle wurde 1364 geweiht. Die frühgotische Kapelle ist ein einfacher flachgedeckter Saalbau. Der hinter dem großen Chorbogen gelegene Chor hat die Breite des Schiffes; er ist gerade geschlossen. Das Spital liegt beim östlichen Stadteingang an der Würm. Seine Ostwand bildete einen Teil der Stadtmauer! Die Kapelle wurde 1961 und 1977/1978 renoviert. Bei letzteren Arbeiten deckte man an der Nordwand des Schiffes eine kostbare Wandmalerei aus dem 14. Jahrhundert auf. Sie zeigt den Schmerzensmann und ein Stifterpaar mit den Arma Christi. Abgebildet sind über zehn Leidenswerkzeuge des Herrn; bis hin zu den Fußabdrücken vom Weg nach Golgatha.

Literatur:

„Reclams Kunstführer“, Band Baden-Württemberg, Stuttgart 1979, Seiten 792 bis 794.

Georg Dehio, Handbuch der Deutschen Kunstdenkmäler“, Band Baden-Württemberg I, Berlin, München 1993, Seiten 831 und 832.

Georg Dehio, „Handbuch der Deutschen Kunstdenkmäler“, Band Baden-Württemberg, Berlin, München 1964, Seite 524.

Kurt und Gretl Hoffmann, „Architekturführer Stuttgart und Umgebung“, Stuttgart 1983, Seite 100.

Felix Hammer, „Spital und Kapelle Weil der Stadt“, Kunstführer Dr. Schnell, Nr. 1537, München 1985, Seiten 5 bis 7.

Fritz Heimberger u.a., „Kirchen im Landkreis Böblingen“, München, Zürich 1990, Seiten 40 und 41.

Zurück zur Übersicht

 

 

Weil im Schönbuch (Kreis Böblingen),
Evangelische Pfarrkirche (St. Martin)

Weil im Schönbuch war Besitz der Tübinger Pfalzgrafen. Von ihnen erwarb es das Kloster Bebenhausen zwischen 1287 und 1295. Genannt wurde die Kirche erstmals 1188. Die romanische Chorturmanlage mit Kreuzrippengewölbe des 14. Jahrhunderts erhebt sich über dem Südhang zur Aisch. Es ist eine ehemalige Wehrkirche, deren Mauern zum Teil noch erhalten sind. Das Schiff ist ein flachgedeckter Saalbau von 1508, der alte Chor, heute Sakristei, wurde um 1300 erbaut. Der heutige Chor ist eine spätgotische Anlage, dreiseitig geschlossen und eingezogen.

In den Gewölbekappen der Sakristei und auf ihrer östlichen Stirnwand sind Malereien aus der Zeit um 1300 und 1440 erhalten. Auf der Ostwand wurde um 1300 ein Siegeslamm gemalt. Weiter sind in drei Gewölbekappen die Evangelistensymbole Stier, Löwe und Adler erhalten. Das westliche Feld des Engels ist nicht mehr bemalt.

Literatur:

Georg Dehio, „Handbuch der Deutschen Kunstdenkmäler“, Band Baden-Württemberg I, Berlin, München 1993, Seite 835.

„Der Kreis Böblingen“, Herausgeber Reiner Heeb, Stuttgart 1983, Seiten 169 und 170 sowie 286 und 287.

„Das Land Baden-Württemberg“, Herausgeber Staatliche Archivverwaltung, Stuttgart 1971, Seiten 296 und 297.

Adolf Schahl, „Kunstbrevier Neckarschwaben“, Stuttgart 1966, Seite 186.

Eugen Gradmann, „Kunstwanderungen in Württemberg und Hohenzollern“, Stuttgart 1979, Seite 84.

Zurück zur Übersicht

 

 

Weiler (Gemeinde Schorndorf, Rems-Murr-Kreis),
Evangelische Pfarrkirche Heiliges Kreuz

Weiler hatte bis in das 15. Jahrhundert verschiedene Herren. Ab 1464 war es beim Schorndorfer HeiligGeist-Spital. Den Mittelpunkt des Ortes bildet die spätgotische Heilig-Kreuz-Kirche mit ihrem dreiseitig geschloßenen Chor und einem Westturm. An der Schiffssüdwand wurde 1960 von Adolf Schwenk, Ulm, eine Beweinung Christi aufgedeckt und restauriert. Dargestellt ist die unter dem Kreuz sitzende Mutter Gottes mit dem toten Sohn im Schoß. Von links kommt eine anbetende Frau. Das Bild wurde Ende des 15. Jahrhunderts gemalt.

Literatur:

Wolfgang Mayer, „Kulturdenkmale und Museen im Rems-Murr-Kreis“, Stuttgart 1989, Seiten 154 und 155.

„Der Rems-Murr-Kreis“, Herausgeber Horst Lässing, Stuttgart 1980, Seite 161.

Georg Dehio, „Handbuch der Deutschen Kunstdenkmäler“, Band Baden-Württemberg I, Berlin, München 1993, Seite 836.

„Die Kunstdenkmäler des Rems-Murr-Kreises“, Bearbeiter Adolf Schahl, Berlin, München 1983, Seiten 1037 bis 1040.

Zurück zur Übersicht

 

 

Weilheim (Kreis Esslingen),
Evangelische Stadtkirche St. Peter

Vorgängerin der Kirche war die Gründung einer Benediktinerprobstei durch die Zähringer im Jahre 1073. Die Benediktiner zogen 1093 mit den Zähringern in den Südschwarzwald (St. Peter!).Die heutige Kirche wurde 1489 von Peter von Koblenz begonnen. Bis 1522 wurde der Bau von seinen Nachfolgern fortgeführt: eine dreischiffige Hallenkirche mit Netz- und Sternrippengewölbe. Der Chor ist dreiseitig geschlossen und eingezogen.

Weiter besitzt die Kirche einen mächtigen Westturm mit eingewölbtem Erdgeschoß.

Sowohl im Chor als auch im Schiff sind umfangreiche Wandmalereien erhalten:

An der Ostwand des Schiffes schuf der Kirchheimer Maler Thomas Schick, um 1520, das Weltgericht. Bei der späteren Einwölbung der Kirche wurden die Köpfe der oberen Figuren verdeckt. Das Haupt Christi wurde deshalb auf einem Gewölbefeld ergänzt! Inder Mitte ist Christus als Weltenrichter zu sehen, neben ihm als Fürbitter Johannes der Täufer und der heilige Petrus! Links gehen die Seligen von Engeln geführt in den Himmel. Rechts zerren Teufel die Verdammten in einen riesigen Löwenrachen. Hinter der Kanzel ist die heilige Sippe auf Goldgrund dargestellt, darüber Anna selbdritt; hinter Maria ist Josef zu sehen, hinter Anna ihre drei Männer Joachim, Cleophas und Salomos, datiert 1499, T.S. An der Nordwand ist, schlecht erhalten, der Märtyrertod der heiligen Katharina wiedergegeben. An der gleichen Wand ist im Jahre 1500 das ausgezeichnete Rosenkranzbild geschaffen worden mit dem freudenreichen Rosenkranz aus fünf mal zehn weißen Rosen und fünf Rundbilder, dem schmerzensreichen Rosenkranz aus roten Rosen und den Szenen: Gethsemane, Geißelung, Dornenkrönung, Kreuztragung und Kreuzigung; schließlich der glorreiche Rosenkranz aus goldenen Rosen und den Bildern: Auferstehung, Himmelfahrt, Pfingsten, Mariä Tod und Christus als Weltenrichter mit Johannes dem Täufer. In der Mitte thront die Muttergottes mit dem Kind. Über dem Rosenkranzbild ist die heilige Dreifaltigkeit dargestellt, sowie Engel mit den Leidenswerkzeugen; darunter sind rechts und links Anbetende versammelt. An einer Säule vor dem Bild ist der Schmerzensmann mit Maria und Johannes dem Evangelisten erhalten.

Die Nordwand des Chores schmückt ein etliche Male ergänztes Stifterbild. Es zeigt im Hintergrund das alte Weilheim mit der Kirche von 1069, sowie die Limburg der Zähringer, davor knien Berthold  II von Zähringen und Ulrich von Aichelberg. Das württembergische Wappen ist später hinzugemalt worden.

Fenster und Türen besitzen ornamentale Umrahmungen aus dem Jahre 1608.

Literatur:

„Reclams Kunstführer“, Band Baden-Württemberg, Stuttgart 1979, Seiten 794 und 795.

Adolf Schahl, „Kunstbrevier Neckarschwaben“, Stuttgart 1966, Seiten 123 und 124.

Georg Dehio, „Handbuch der Deutschen Kunstdenkmäler“, Band Baden-Württemberg I, Berlin, München 1993, Seite 839.

Karl Dreher, „Die Peterskirche in Weilheim“, Weilheim (?).

„Heimatbuch des Kreises Nürtingen“, Band II, Herausgeber Kreisverband Nürtingen, Stuttgart 1953, Seiten 1189 bis 1193.

Norbert Bongartz und Jörg Biel, „Kunst, Archäologie und Museen im Kreis Esslingen“, Stuttgart 1983, Seiten 234 bis 237.

„Deutsche Kunstdenkmäler“, Band Baden-Württemberg, Berlin, München 1977, Seite 428.

Kurt und Gretl Hoffmann, „Architekturführer Stuttgart und Umgebung“, Stuttgart 1983, Seite 66.

„Der Kreis Esslingen“, Herausgeber Hans Peter Braun, Stuttgart 1992, Seiten 246 und 247.

Günter Memmert, „Kirchen und Klöster der Schwäbischen Alb“, Stuttgart 1983, Seiten 44 bis 48.

Zurück zur Übersicht

 

 

Weilimdorf (zur Stadt Stuttgart),
Evangelische Oswaldkirche

Bereits 1243 war die erste urkundliche Nennung von Weilimdorf. Seine Oswaldkirche hat eine Vorgängerin aus der Zeit zwischen 1131 und 1181. 1477 kam es mit den benachbarten Sindelfinger Chorherren als Pfünde an die von den Württembergern neugegründete Universität. Die im Kern frühgotische Chorturmanlage besitzt ein Langhaus von 1472 und einen Chor mit spätgotischem Sternrippengewölbe. In ihm sind Bilder in Rötelzeichnung aus dem späten 14. Jahrhundert erhalten. Diese zeigen aus der Leidensgeschichte Christi die Ölbergszene mit dem betenden Herrn, den Judaskuß und die Geißelung bzw. Dornenkrönung.

Literatur:

Georg Dehio, „Handbuch der Deutschen Kunstdenkmäler“, Band Baden-Württemberg I, Berlin, München 1993, Seite  835.

Adolf Schahl, „Kunstbrevier Neckarschwaben“, Stuttgart 1966, Seiten 215 und 299.

Jubiläumsschrift „500 Jahre Oswaldkirche“, evangelische Kirchengemeinde Stuttgart-Weilimdorf.

Zurück zur Übersicht

 

 

Weingarten (Kreis Ravensburg),
Benediktinerkloster St. Martin

Wie Ochsenhausen hat sich auch das Kloster Weingarten Reste mittelalterlicher Wandmalerei bewahrt. Im Jahre 1056 wurde das Frauenkloster Altdorf in eine Benediktinerabtei umgewandelt. Mit der großen romanischen Kirche entstand ab 1124 auch der heute noch bestehende Kreuzgang. Geweiht wurde die Kirche im Jahre 1182; vollendet wurde sie gegen 1217. Bei Renovierungsarbeiten in den Jahren 1948 bis 1953 wurden Säulchen und Rundbogen freigelegt. Sie sind stilistisch um 1140 zu datieren. Der Abt Johannes Blarer (1418 bis 1437) ließ den spätgotischen Kreuzgang erneuern. Die Kreuzganggemälde wurden noch zu Blarers Zeit, um 1420, ausgeführt. Sie stellen folgende Begebenheiten aus der Kindheit Christi dar: Die Beschneidung, die Heiligen Drei Könige, die Darstellung im Tempel, die Flucht nach Ägypten und vielleicht Fragmente aus dem Kindermord von Bethlehem. Die Bilder waren ursprünglich wohl umfangreicher. Sie entsprechen dem weichen Stil. Dies drückt besonders das liebliche Gesicht Marias bei der Anbetung der Könige aus.

Literatur:

„Altdorf-Weingarten. Ein Heimatbuch“, Gebhard Spahr, „Das Benediktinerkloster Weingarten in kunstgeschichtlicher Schau“, Weingarten 1960, Seiten 124 ff.

Eva Heye, „Wandmalereien im Regierungsbezirk Südwürttemberg-Hohenzollern“, Manuskript, Tübingen 1966.

Bruno Kadauke, „Wandmalerei der Gotik“, im südöstlichen Baden-Württemberg“, Reutlingen 1991, Seiten 123 und 124.

„Reclams Kunstführer“, Band Baden-Württemberg, Stuttgart 1979, Seiten 795 bis 802.

Reinhardt Hootz, „Deutsche Kunstdenkmäler“, Band Baden-Württemberg, Berlin, München 1977, Seiten 428 und 429.

Georg Dehio, „Handbuch der Deutschen Kunstdenkmäler“, Band Baden-Württemberg, Berlin, München 1964, Seiten 527 und 528.

Josef und Konrad Hecht, „Die frühmittelalterliche Wandmalerei des Bodenseegebietes“, Sigmaringen 1979, Seite 33.

Adolf Schahl, „Kunstbrevier Oberschwaben“, Stuttgart 1961, Seiten 87 bis 89.

Zurück zur Übersicht

 

 

Weinheim (Rhein-Neckar-Kreis),
Katholische Stadtkirche St. Laurentius

Die erste Nennung Weinheims war im Jahre 755. Ab 1203 wurde seine Kirche Klosterkirche des Karmeliterordens; ein dreischiffiges kreuzgewölbtes Gotteshaus des 13. Jahrhunderts. In zwei Bauabschnitten der Jahre 1850 sowie 1911 bis 1913 wurde die alte Kirche durch eine neuromanische Säulenbasilika am westlichen Marktplatzende ersetzt.

Einige Wandmalereien der alten Kirche wurden in die neue übertragen. Sie befinden sich unter anderem am Ostende der Seitenschiffe: Vom Vorgängergebäude sind die Anbetung der Könige und die Heiligen Katharina, Barbara und Dorothea an den östlichen Seitenschiffwänden (Nordwand) und der heilige Georg im Kampf mit dem Drachen (Südwand) erhalten, sie sind um 1360 gemalt worden. Nördlich des Hauptportals wurde eine Kreuzigung mit einem anbetenden Mönch aus der Mitte des 14. Jahrhunderts übertragen.

In der Taufkapelle ist aus der Zeit um 1400 bis 1420 Maria mit einem Schriftband - wohl aus der Verkündigung - erhalten. Neben der Kreuzigung ist schließlich die Überreichung des Skapuliers an den Karmelitergeneral Simon Stock dargestellt.

Literatur:

„Die Stadt- und Landkreise Heidelberg und Mannheim“, Band III, Herausgeber Staatliche Archivverwaltung, Karlsruhe 1970, Seite 912.

„Die Kunstdenkmäler des Landkreises Mannheim“, Bearbeiter Hans Huth, Berlin, München 1967, Seite 380.

Emil Lacroix und Heinrich Niester, „Kunstwanderungen in Baden“, Stuttgart 1959, Seite 361.

Georg Dehio, Handbuch der Deutschen Kunstdenkmäler“, Band Baden-Württemberg, Berlin, München 1964, Seiten 528 bis 530.

Georg Dehio, „Handbuch der Deutschen Kunstdenkmäler“, Band Baden-Württemberg I, Berlin, München  1993, Seiten 840 bis 842.

„Der Rhein-Neckar-Kreis“, Herausgeber Jürgen Schütz, Stuttgart 1991, Seiten 204 und 215.

„Reclams Kunstführer“, Band Baden-Württemberg, Stuttgart 1979, Seiten 802 und 803.

Zurück zur Übersicht

 

 

Weinheim (Rhein-Neckar-Kreis),
Ehemalige evangelische Peterskirche

Die alte Peterskirche im Norden der Altstadt wurde 1910 abgerissen und durch einen Neubau ersetzt. Die alte Kirche hatte eine noch ältere Vorgängerin, wohl seit dem 11. Jahrhundert bestehend. Ihre Wandmalereien des 14./15. Jahrhunderts wurden in das Heimatmuseum übertragen. Dieses ist im ehemaligen Deutschordenshaus von 1710 untergebracht.

Erhaltene Wandmalereien von der nördlichen Chorwand zeigen oben die Erschaffung Adams und den Sündenfall, die Vertreibung aus dem Paradies und Eva am Spinnrad. Darunter ist in besonders hoher Qualität die Kreuzigung mit Maria und Johannes gemalt. Rechts und links der Kreuzesarme sind je vier Brustbilder der Propheten und der Evangelisten(?) dargestellt. Entstanden sind die Gemälde in der zweiten Hälfte des 13. und in der Mitte des 14. Jahrhunderts. Von der Nördlichen Langhauswand wurden weitere Bilder übertragen: Die Verkündigung (ohne Engel), Darbringung des Jesuskindes im Tempel, Christus als Weltenrichter. Weiter sind erhalten eine Schutzmantelmadonna, der Tod Mariä und die Kreuztragung aus der Mitte des 14. Jahrhunderts.

Die Renovierung der Malereien erfolgte 1910 durch Th. Mader und 1937 durch Winkler, Karlsruhe.

Literatur:

„Die Stadt- und Landkreise Heidelberg und Mannheim“, Band III, Herausgeber Staatliche Archivverwaltung Baden-Württemberg, Karlsruhe 1970, Seite 912.

„Die Kunstdenkmäler des Landkreises Mannheim“, Bearbeiter Hans Huth, Berlin, München 1967, Seiten 365 bis 367.

Emil Lacroix und Heinrich Niester, „Kunstwanderungen in Baden“, Stuttgart 1959, Seiten 361 und 362.

Georg Dehio, „Handbuch der Deutschen Kunstdenkmäler“, Band Baden-Württemberg, Berlin, München 1964, Seiten 529 und 530.

„Der Rhein-Neckar-Kreis“, Herausgeber Jürgen Schütz, Stuttgart 1991, Seite 215.

„Reclams Kunstführer“, Band Baden-Württemberg, Stuttgart 1979, Seite 803.

Matthias Klein, „Schöpfungsdarstellungen mittelalterlicher Wandmalereien in Baden-Württemberg und in der Nordschweiz“, Freiburg 1982, Seiten 473 bis 476.

Zurück zur Übersicht

 

 

Weinsberg (Kreis Heilbronn),
Evangelische St. Johanneskirche

Auf der halben Höhe des Sattels zur Burg liegt die unter dem Patrozinium Johannes des Täufers stehende Kirche. Während der Ort 1170 zum ersten Mal genannt wurde, ist die Kirche seit dem frühen 13. Jahrhundert bekannt. 1428 erhielt Weinsberg den Status einer Reichsstadt. 1504 kamen Stadt und Kirche zu Württemberg.

St. Johannes hatte aus der Zeit um 1200 bis 1210 ein flachgedecktes basilikales Langhaus mit einem mächtigen romanischen Chorturm aus dem zweiten Viertel des 13. Jahrhunderts. Im 14. Jahrhundert wurde der romanische Chor durch einen langen gotischen Chor ersetzt. Dieser ist dreijochig, polygonal und hat nach Osten einen 5/8-Schluß. Bei Restaurierungsarbeiten in den Jahren 1977 bis 1992 wurden 1977 Wandmalereien freigelegt und konserviert. Am Obergaden der Langhaus-Nordwand hat man in der ersten Hälfte des 14. Jahrhunderts direkt auf das Mauerwerk einen gotischen Passionszyklus gemalt: Unter dem Kreuz steht Maria mit Johannes und weiteren Personen. Über dem Gekreuzigten die schlafenden Jünger? Die mit einem breiten Mäanderband eingefasste Malerei ist zum Teil nur fragmentarisch erhalten.

Literatur:

Margarete Walliser, „Die St. Johanneskirche in Weinsberg“, Schwäbische Heimat, 43. Jahrgang, Heft 3, Juli bis September 1992, Seiten 224 bis 231.

Georg Dehio, „Handbuch der Deutschen Kunstdenkmäler“, Band Baden-Württemberg I, Berlin, München 1993, Seiten 846 und 847.

Heinfried Wischermann, „Romanik in Baden-Württemberg“, Stuttgart 1987, Seiten 326 und 327.

Julius Fekete, „Kunst und Kulturdenkmale in Stadt- und Landkreis Heilbronn“, Stuttgart 1991, Seiten 301 und 302.

„Reclams Kunstführer“, Band Baden-Württemberg, Stuttgart 1979, Seite 804.

Zurück zur Übersicht

 

 

Weissach (Kreis Böblingen),
Evangelische Pfarrkirche (St. Ulrich)

        

Das Schiff der auf einem hohen Bergvorsprung stehenden Kirchenburg wurde 1500 neu aufgebaut. Die Kirche besitzt somit einen spätgotischen Rechtecksaal mit flacher Holzdecke. Der einzeln stehende mächtige Turm stammt aus der ersten Hälfte des 13. Jahrhunderts. Das Dorf ging 1150 an das Kloster Maulbronn, mit dem es 1504 württembergisch wurde.

Anläßlich von Renovierungsarbeiten in den Jahren 1977 bis 1982 wurden mehrere Wandgemälde aufgedeckt. Im Evangelischen Kirchenstil stellte man Ende des 16. Jahrhunderts auf der Südwand des Schiffes den Sündenfall und den Cherub am Paradieseingang einander gegenüber. Unter diesen beiden Gemälden sind Jakobs Kampf mit dem Engel und Gethsemane zu sehen. In gotischer Manier sind die vier Gemälde mit gemalten Rahmen umgeben. Mit  etwas Abstand ist Martin Luther mit dem Schwan wiedergegeben. Auf der Nordwand des Schiffes sind über der Empore, wieder gerahmt, die beiden Apostel Paulus und Petrus gemalt. Schließlich ist in der Laibung des ersten Südfensters Johannes mit dem Lamm dargestellt. Mehrere Schriftzüge und die Namen der Stifter sind erhalten.

Literatur:

„Der Kreis Leonberg“, Herausgeber Konrad Theiss und Hermann Baumhauer, Aalen 1964, Seite 76.

Georg Dehio, „Handbuch der Deutschen Kunstdenkmäler“, Band Baden-Württemberg I, Berlin, München 1993, Seite 848.

Walter Fleck, „Die Wehrkirche in Weissach“, Weissach 1982, Seiten 17 und 18.

„Der Kreis Böblingen“, Herausgeber Reiner Heeb, Stuttgart 1983, Seiten 170 und 287.

Eugen Gradmann, „Kunstwanderungen in Württemberg und Hohenzollern“, Stuttgart 1979, Seiten 105 und 106.

Zurück zur Übersicht

 

 

Weissbach (Hohenlohekreis),
Evangelische Filialkirche (St. Maria und St.Petrus)

Weissbach ist ein Nachbarort von Niedernhall, seine Kirche liegt am Ostrand des Dorfes. Die erste Nennung des Ortes war 1283. Die Kirche wurde um 1372 bis 1394 erbaut. Sie ist ein Rechtecksaalbau mit einem mächtigen, um 1500 errichteten  strebepfeilergestützten Chorturm, Dieser erreicht nahezu die Breite des Kirchenschiffes. Weissbach war seit 1323 im Besitz der Hohenlohe. 1806 wurde es württembergisch. Wandmalereien aus dem späten 14. Jahrhundert wurden 1923 freigelegt; 1937 überstrichen und 1958 erneut freigelegt. Vom Schiff zum Chor führt ein großer Rechteckdurchgang. Auf der Ostwand des Schiffes sind noch folgende Wandmalereien sichtbar: auf der Nordwand die Verspottung Christi; daneben fragmentarisch die Kreuzannagelung des Herrn (?). Auf der Südseite ist eine Kreuzigungsgruppe links im Anschluß zum Chordurchgang erhalten; weitgehend zerstört ist rechts eine Kreuzabnahme(?).

Literatur:

Georg Dehio, „Handbuch der Deutschen Kunstdenkmäler“, Band Baden-Württemberg I, Berlin, München 1993, Seiten 848 und 849.

„Die Kunstdenkmäler des ehemaligen Oberamts Künzelsau“, Bearbeiter Georg Himmelheber, Stuttgart 1962, Seiten 404 bis 406.

„Das Land Baden-Württemberg“, Band II, Herausgeber Staatliche Archivverwaltung Baden-Württemberg, Stuttgart 1971, Seiten 872 und 873.

Zurück zur Übersicht

 

 

Welschingen (Gemeinde Engen, Kreis Konstanz),
Katholische Pfarr- und Wallfahrtskirche St. Jakob

Welschingen ist ein Stadtteil von Engen. Es besitzt eine kleine, im Ursprung romanische Kirche mit seltenem Westturm aus dem 13. Jahrhundert. Im Jahr 1500 wurde sie gotisiert und ab 1793  barockisiert. Bei großen Umbauarbeiten von 1887 bis 1890 wurde die Kirche stark verändert. Sie war ursprünglich Wehrkirche in einem befestigten Kirchhof und wurde als Wallfahrtskirche „Mariä Schmerz vom guten Tod“ aufgesucht. 1934 und 1976 renovierte man. Bei den Arbeiten von 1976 wurden Wandmalereien aus der Zeit um 1350 und 1450 freigelegt. An der Nordwand des Altarraumes ist Johannes der Täufer mit einem knienden Stifter und dem Wappen derer von Hewen gemalt. Im flachgedeckten Langhaus sind hinter hohen Klappläden die Passion Christi auf der Nordwand aus der Mitte des 14. Jahrhunderts und die Mariengeschichte auf der Südwand aus der ersten Hälfte des 15. Jahrhunderts dargestellt.

Die Bilder sind in drei Reihen übereinander angeordnet und durch braune Rahmungen voneinander getrennt; durch Fenstereinbrüche in der Barockzeit sind die Gemälde stark beschädigt und teils nicht mehr deutbar. Von der Christuspassion auf der Nordwand sind 20 Bilder noch teilweise erkennbar. Sicher zu identifizieren sind die Kreuzigung und die Geiselung. Schwer zu erkennen sind die Handwaschung des Pilatus (?), die Frauen am leeren Grab (?), Christus in der Vorhölle (?). Vom Marienleben auf der Südwand sind, teils schemenhaft, noch sieben Bilder erhalten, getrennt durch weiße Streifen: Mariae Geburt und Maria im Tempel, die Anbetung der Könige, die Darstellung im Tempel und Mariae Tod. Über Marias Leichnam ist Christus mit der Seele seiner Mutter auf dem Arm zu sehen.

Literatur:

Friedrich Thöne, „Vom Bodensee zum Rheinfall“, Sigmaringen 1975, Seiten 50 und 51.

Georg Dehio, „Handbuch der Deutschen Kunstdenkmäler“, Band Baden-Württemberg, Berlin, München 1964, Seite 533.

Emil Lacroix und Heinrich Niester, „Kunstwanderungen in Baden“, Stuttgart 1959, Seite 79.

„Erhalten und Nutzen“, Denkmalprogramme in Baden-Württemberg, Herausgeber Innenministerium Baden-Württemberg, Stuttgart 1991, Seiten 37 bis 39.

Jürgen Michler, „Gotische Wandmalereien am Bodensee“, Friedrichshafen 1992, Seite 203.

„Der Landkreis Konstanz“, Herausgeber Landesarchivdirektion Baden-Württemberg, Band III, Sigmaringen 1979, Seite 73.

„Der Landkreis Konstanz“, Herausgeber Landesarchivdirektion Baden-Württemberg, Band I, Sigmaringen 1968, Seite 478.

Zurück zur Übersicht

 

 

Wendelsheim (Gemeinde Rottenburg, Kreis Tübingen),
Katholische Pfarrkirche St. Katharina

St. Katharina wurde im vergangenen Jahrhundert stark verbaut. In den Jahren 1956 bis 1958 erfolgte die Anpassung an den ursprünglichen spätgotischen Zustand. Der Chor und der Turmsockel an dessen Nordwand stammen aus der frühen Gotik (13. Jahrhundert). Wir haben eine rechteckige flachgedeckte Saalkirche mit eingezogenem, ebenfalls flachgedeckten Polygonalchor mit 5/8-Schluß vor uns. Im Jahre 1959 restaurierte Hans Peter Kneer, Munderkingen, die Wandmalereien, die an den Chorwänden aufgedeckt worden waren. Erhalten sind 23 Bilder hauptsächlich aus der Passion in zwei bis drei Streifen vom Anfang des 15. Jahrhunderts und eine Verkündigung von 1628. Weiter sind die Heiligen Urban, Erasmus und Stephanus in der oberen Reihe auf der Nordwand dargestellt (sieh unten).

In der linken und rechten Laibung des Nordostfensters sind zwei heilige Päpste gemalt. An der Nordwand beginnt der Passionszyklus. Ihm vorangestellt sind ein Teil der genannten Heiligen. Anschließend folgt in der oberen Reihe  das Gastmahl in Bethanien; weiter der Einzug in Jerusalem, das Abendmahl, die Fußwaschung und der Verrat des Judas jenseits des Fensters. Es folgen Ölberg, Gefangennahme Christi, Geißelung, Dornenkrönung(?), Verhör durch Pilatus und die Verspottung. In der Nordostecke des mittleren Bildstreifens sind die Frauen in der Kreuztragungsszene erhalten, Die Kreuzannagelung und (auf der Ostwand in der mittleren Reihe) die Kreuzigung. Eine schlecht erkennbare Beweinung, Grablegung und Höllenfahrt Christi schließen sich an. Im letzten Wandabschnitt der Südseite ist laut Inschrift von 1628 die Verkündigung mit der Stifterfamilie zu sehen. In der unteren Reihe rechts vom Mittelfenster sind die Heiligen Helena, Dorothea und die Patronin der Kirche, die heilige Katharina(?) wiedergegeben.

Literatur:

Eva Heye, „Die katholische Pfarrkirche von Wendelsheim (Kreis Tübingen) und ihre spätgotischen Wandmalereien“ im Nachrichtenblatt der Denkmalpflege in Baden-Württemberg, Freiburg, Jahrgang 7, Heft 3/1964, Seiten 93 bis 96.

Eva Heye, „Wandmalereien im Regierungsbezirk Südwürttemberg-Hohenzollern“, Manuskript, Tübingen 1964.

Bruno Kadauke, „Wandmalerei der Gotik im südöstlichen Baden-Württemberg“, Reutlingen 1991, Seiten 101 bis 103.

„Der Kreis Tübingen“, Herausgeber Wilhelm Gfrörer, Stuttgart 1988, Seite 188.

Werther und Brigitte Schneider, „Schöne Dorfkirchen unserer Heimat“, Tübingen 1990, Seite 12.

Adolf Schahl, „Kunstbrevier Neckarschwaben“, Stuttgart 1966, Seite 80.

Georg Dehio, „Handbuch der Deutschen Kunstdenkmäler“, Band Baden-Württemberg, Berlin, München 1964, Seite 533.

„Der Landkreis Tübingen“, Band II, Herausgeber Staatliche Archivverwaltung Baden-Württemberg, Stuttgart 1972, Seiten 801 und 802.

Zurück zur Übersicht

 

 

Wendlingen am Neckar (Kreis Esslingen),
Evangelische Eusebiuskirche

Wendlingen war bis 1840 eine kleine Stadt. Durch Zusammenlegung im Jahre 1940 entstand die jetzige Gemeinde. Die Eusebiuskirche wurde 1448 gebaut. Der große Westturm mit Vorhalle entstand 1511. Größere Umbauten folgten 1710. Das Schiff ist ein langgestreckter Rechtecksaal mit flachgedeckter Holzdecke, auch der  Chor hat eine ebensolche Decke.

1956 wurde auf der Schiffsnordwand gegenüber dem Fraueneingang ein überlebensgroßer Christophorus freigelegt. 1997 folgte seine Renovierung. Das Christkind mit dem Reichsapfel in der Rechten sitzt auf der Schulter des Heiligen. Das um 1450 gleichzeitig mit dem Kirchenbau gemalte Bild ist mit einem Blattmuster gerahmt.

Literatur:

Wendlinger Stadtbuch „Wendlingen am Neckar auf dem Weg zu einer Stadt“, Wendlingen 1992, Seiten 116 / 126.

Amtsblatt der Stadt Wendlingen am Neckar vom 27.03.1997, Seiten 1 und 2.

Georg Dehio, „Handbuch der Deutschen Kunstdenkmäler, Band Baden-Württemberg, Berlin, München 1964, Seite 533.

Adolf Schahl, „Kunstbrevier Neckarschwaben“, Stuttgart 1966, Seite 129.

„Der Kreis Esslingen“, Herausgeber Hans Peter Braun, Stuttgart 1992, Seiten 247 und 392 bis 394.

Eugen Gradmann, „Kunstwanderungen in Württemberg und Hohenzollern“, Stuttgart 1979, Seite 83.

Norbert Bongartz und Jörg Biel, „Kunst, Archäologie und Museen im Kreis Esslingen“, Stuttgart 1983, Seite 240.

Zurück zur Übersicht

 

 

Wertheim (Main-Tauber-Kreis),
Evangelische Stiftskirche

Wertheim, an der Mündung der Tauber in den Main gelegen, ist Baden-Württembergs nördlichste Stadt. In den Jahren 1097 und 1140 wurde von den Grafen von Wertheim die Bergnase an der Flußmündung befestigt. Um 1170 erhielt die Burg eine zusätzliche Ummauerung. Die Baumaßnahmen wurden auf diese Weise bis zum 15. Jahrhundert fortgesetzt. Durch die Kaiserlichen folgte 1634 die Zerstörung der Burg. Die Stiftskirche, gleichzeitig Stadtkirche, wurde 1295 erstmals genannt. Sie steht auf den Fundamenten einer Vorgängerin. 1383 wurde mit dem Bau der heutigen  Kirche  begonnen, einer gotischen, dreischiffigen, flachgedeckten Pfeilerbasilika mit einem Chor von 1388. Dieser ist gewölbt und hat einen 5/8-Schluß. 1406 folgte der Bau eines Turmes an der Nordwestecke. Wertheim besitzt seit 1306 Stadtrechte.

Bei Restaurierungsarbeiten im Jahre 1957 sind an zwei Arkadenpfeilern des Hauptschiffes, an der nördlichen Wand unter der Empore und im nördlichen Seitenschiff, spätgotische Wandmalereien aufgedeckt worden, sie stellen die Heiligen Apollonia, Gertrud und die Scholastika(?) dar. Die Malereien an den Säulen waren ehemals Retabeln von Nebenaltären.

Literatur:

Georg Dehio, „Handbuch der Deutschen Kunstdenkmäler“, Band Baden-Württemberg, Berlin, München 1964, Seite 534.

Georg Dehio, „Handbuch der Deutschen Kunstdenkmäler“, Band Baden-Württemberg I, Berlin, München 1993, Seiten 851 und 852.

„Reclams Kunstführer“, Band Baden-Württemberg, Stuttgart 1979, Seiten 807 und 808.

Emil Lacroix und Heinrich Niester, „Kunstwanderungen in Baden“, Stuttgart 1959, Seiten 431 bis 435.

Reinhardt Hootz, „Deutsche Kunstdenkmäler“, Band Baden-Württemberg, Berlin, München 1977, Seite 429.

Zurück zur Übersicht

 

 

Westgartshausen (Gemeinde Crailsheim, Kreis Schwäbisch Hall),
Evangelische Pfarrkirche (Unserer Lieben Frau)

Westgartshausen, heute zu Crailsheim gehörend, war von 1399 bis zur Säkularisation (1806) Besitz der fränkischen Hohenzollern (Ansbach). Seine kleine Chorturmkirche ist schon um 1250 erbaut worden. Der spätgotische Chor ist kreuzrippengewölbt. Das flachgedeckte Schiff wurde 1610 in der Renaissance errichtet. Bis zur Reformation im Jahre 1525 war die heutige Pfarrkirche eine Wallfahrtskirche. Renovierung und Umbau erfolgten von 1970 bis 1972. Hierbei legte man im Chorraum Wandmalereien aus der Zeit um 1500 frei. Diese wurden leider stark übergangen. Im ersten Chorgewölbe sind in sechs Zwickelfeldern Christus als Weltenrichter, ein Engel und die vier Evangelistensymbole mit Schriftbändern zu sehen; im zweiten Gewölbe Darstellungen der vier Kirchenväter und eines Engels. Zwei der Kirchenväter sind nur noch bruchstückhaft erhalten.

Literatur:

Georg Dehio, „Handbuch der Deutschen Kunstdenkmäler“, Band Baden-Württemberg I, Berlin, München 1993, Seite 855.

Georg Dehio, „Handbuch der Deutschen Kunstdenkmäler“, Band Baden-Württemberg, Berlin, München 1964, Seite 537.

Manfred Akermann u.a., „Kunst, Kultur und Museen im Kreis Schwäbisch Hall“, Stuttgart 1991, Seiten 168 und 171.

„Der Kreis Schwäbisch Hall“, Herausgeber Roland Biser, Stuttgart und Aalen 1987, Seite 189.

Eugen Gradmann, „Kunstwanderungen in Württemberg und Hohenzollern“, Stuttgart 1979, Seite 195.

„Das Land Baden-Württemberg“, Band II, Herausgeber Staatliche Archivverwaltung Baden-Württemberg, Stuttgart 1971, Seiten 426 bis 428.

Zurück zur Übersicht

 

 

Wiesensteig (Kreis Göppingen),
Katholische Friedhofskapelle St. Leonhard

St. Leonhard ist die Friedhofskapelle des Städtchens. Wiesensteig wurde bereits 861 genannt. Seit 1396 war es helfensteinisch. 1627 erlosch diese bedeutende Familie. Die Grafschaft ging an die Bayern und Fürstenberg. Seit 1806 ist es mit der Mediatisierung württembergisch. St. Leonhard ist eine spätgotische Kapelle mit dreiseitig geschlossenem Chor. Die Westwand ziert ein Dachreiter. Die im 16. Jahrhundert errichtete Kapelle erfuhr in den Jahren 1737/1738 eine Barockisierung.

Anläßlich von Renovierungsarbeiten im Jahre 1969 wurden auf der Südwand des Schiffes aus der Zeit um 1580 von dem Restaurator Bohring, Ohmden, Wandmalereien freigelegt und restauriert. Es ist das Epitaph der Familie Betz aus Wiesensteig, im Renaissancestil gemalt, mit reicher Umrahmung und  Schriftfeldern. In der Mitte ist die Auferweckung des Lazarus durch Christus dargestellt, bei ihm sind Maria und Martha und jüdisches Volk. Unter dieser Szene kniet der Stifter mit seinen zwei Ehefrauen und zehn Kindern.

Literatur:

„Die Stifstkirche St. Cyriakus zu Wiesensteig“, herausgegeben vom katholischen Pfarramt Wiesensteig, Wiesensteig 1990, Seiten 13 und 14.

Heribert Hummel, „Wandmalereien im Kreis Göppingen“, Weißenhorn 1978, Seiten 121 und 122.

Georg Dehio, „Handbuch der Deutschen Kunstdenkmäler“, Band Baden-Württemberg I, Berlin, München 1993, Seite 857.

„Handbuch der historischen Stätten Deutschlands“, Band Baden-Württemberg, Herausgeber Max Miller und Gerhard Taddey, 1980, Seiten 884 und 885.

„Der Kreis Göppingen“, Herausgeber Walter Ziegler, Stuttgart 1985, Seite 226.

Adolf Schahl, „Kunstbrevier Neckarschwaben“, Stuttgart 1966, Seiten 134 und 135.

Zurück zur Übersicht

 

 

Wildentierbach (Gemeinde Niederstetten, Main-Tauber-Kreis),
Evangelische Kirche (St. Maria?)

Bereits im 13. Jahrhundert wurden die Herren von Hohenlohe-Brauneck als Besitzer von Wildentierbach genannt. Im 15. Jahrhundert kam es zu Rothenburg. Die erhöht gelegene romanische Wehrkirche besitzt noch einen befestigten Friedhof mit Torturm. Ursprünglich dürfte es eine Chorturmanlage gewesen sein. Im Schiff sind Reste gotischer Wandmalerei erhalten. An der Südwand ist ein gotischer Christophorus erhalten. In dessen Leib wurde später eine mit Laubwerk ausgemalte Sakramentsnische geschlagen. Das Christkind sitzt auf der linken Schulter des Heiligen. Ebenfalls auf der Südwand sind die Reste zweier Heiliger mit Nimbus zu sehen. Von einer Christusdarstellung(?) ist nur noch der Kreuznimbus übrig geblieben. An der Nordwand des Schiffes sind in der Laibung eines kleinen gotischen Fensters, ebenfalls mit Heiligenschein, zwei Heilige wiedergegeben. Die Kirche wurde 1963 renoviert.

 

 

 


Literatur:

Georg Dehio, „Handbuch der Deutschen Kunstdenkmäler, Band Baden-Württemberg I, Berlin, München 1993, Seite 862.

Georg Dehio, „Handbuch der Deutschen Kunstdenkmäler“, Band Baden-Württemberg, Berlin, München 1964, Seite 540.

P. Morand, „Bilder der Bibel“, Bad Mergentheim 1980, Seite 188.

Eugen Gradmann, „Kunstwanderungen in Württemberg und Hohenzollern“, Stuttgart 1979, Seite 186.

Max Miller und Gerhard Taddey, „Handbuch der historischen Stätten Deutschlands“, Band Baden-Württemberg, Stuttgart 1980, Seiten 890 und 891.

Zurück zur Übersicht

 

 

Willmandingen (Gemeinde Sonnenbühl, Kreis Reutlingen),
Evangelische Kirche

Um 1903 wurde die Kirche im 1200 Jahre alten Ort nahezu völlig neu errichtet. Hierbei versetzte man das Schiff, so daß der ehemalige romanische Chorturm zum Chorseitenturm wurde. Der heutige Chor ist eingezogen und das Gotteshaus eine Saalkirche. Die jetzige Sakristei war ursprünglich der Turmchor. Seine Flachdeckung löste im 14. Jahrhundert ein Kreuzrippengewölbe mit Rankenmalerei ab. Bei Renovierungsarbeiten im Jahr 1969 legte der Restaurator H. D. Ingenhoff, Tübingen, auf drei Wänden spätromanische Wandmalereien aus der Zeit um 1250 frei. Auf der Nordwand ist die Kindheit Jesu mit der Geburt, der Darbringung im Tempel, der Flucht nach Ägypten und, in schlechtem Zustand, das Abendmahl erhalten. Auf der Ostwand sieht man in zwei Reihen die Leidensgeschichte. In der unteren Reihe sind Gefangennahme, Verhör durch Pilatus, Geißelung, Dornenkrönung und Verspottung dargestellt. Kreuztragung, Kreuzigung, Grablegung und der Ostermorgen mit dem Engel am leeren Grab bilden die obere Reihe. Das Weltgericht ist auf der Südwand wiedergegeben. In der oberen Reihe ist Christus in der Mandorla mit  Engeln, Maria und dem Evangelisten Johannes dargestellt. Darunter sind der Erzengel Michael mit der Waage und der Schoß Abrahams zu sehen. Im Gewände eines kleinen romanischen Nordfensters ist eine Person mit Buch erhalten.

Literatur:

Peter Anstett, „Die Wandmalereien im Turm der Evangelischen Gallus-Kirche in Willmandingen“, Stuttgart 1972.

Bruno Kadauke, „Wandmalerei der Gotik im südöstlichen Baden-Württemberg“, Reutlingen 1991, Seiten 13 bis 17.

„Der Kreis Reutlingen“, Herausgeber Gerhard Müller, Stuttgart und Aalen 1975, Seite 173.

Lothar Gonschor, „Kulturdenkmale und Museen im Kreis Reutlingen“, Stuttgart 1989, Seiten 232 bis 234.

Eugen Gradmann, „Kunstwanderungen in Württemberg und Hohenzollern“, Stuttgart 1979, Seite 341.

Zurück zur Übersicht

 

 

Winnenden (Rems-Murr-Kreis),
Evangelische Schloßkirche (St. Jakobus d.Ä.)

Die Schloßkirche war ursprünglich die außerhalb des Ortes gelegene Pfarrkirche, 1275 wurde sie erstmals genannt. 1288 ging die Kirche St. Jakob an den Deutschen Orden; 1665 wurde sie an Württemberg verkauft. Wir haben eine hochgotische, vierjochige Rundpfeilerbasilika vor uns, welche auf romanischen Fundamenten ruht. Der frühgotisch gewölbte Chor ist eingezogen und besitzt einen 5/8-Schluß. Der Turm steht nördlich vom Chor. Die heutige Kirche stammt aus der ersten Hälfte des 14. Jahrhunderts. Sie wurde in den Jahren 1978 bis 1982 im Innenraum renoviert. Hierbei legte man Wandmalereien frei, die vermutlich in der gleichen Zeit wie der Hochaltar um 1520 entstanden sind (laut Adolf Schahl). Fragmente im nördlichen Seitenschiff geben einen Hinweis auf die Art und Qualität dieser Malereien. An der Turmostwand, beim Nordeingang, sind Fragmente aus der Passion mit dem gestürzten Christus(?) erhalten. Über ihn gebeugt ist eine weitere Gestalt mit Heiligenschein. In der linken oberen Ecke blickt Gottvater(?) segnend auf die Szene. An der anschließenden Turmnordwand ist eine frontal stehende Gestalt zu sehen. Vielleicht Christi Himmelfahrt? Christus ist von kleinen Engeln umgeben.

Literatur:

Georg Dehio, „Handbuch der Deutschen Kunstdenkmäler“, Band Baden-Württemberg, Berlin, München 1964, Seite 547.

Georg Dehio, „Handbuch der Deutschen Kunstdenkmäler“, Band Baden-Württemberg I, Berlin, München 1993, Seite 863 und 864.

Wolfgang Mayer, „Kulturdenkmale und Museen im Rems-Murr-Kreis“, Stuttgart 1989, Seite 223.

Adolf Schahl, „Die Kunstdenkmäler des Rems-Murr-Kreises“, Band II, Berlin, München 1983, Seiten 1524 bis 1547.

Zurück zur Übersicht

 

 

Winterbach (Rems-Murr-Kreis),
Evangelische Pfarrkirche (St. Michael)

Erhöht über dem Dorfplatz liegt St. Michael. Wir haben aus der Zeit um 1200 bis 1220 eine frühgotische Chorturmanlage im ehemals befestigten Friedhof vor uns. Das Schiff ist ein einfacher Rechtecksaal mit einer angebauten Sakristei. Der eingezogene Chor besitzt eine Kreuzrippenwölbung. ereits 1046 wurde Winterbach genannt; 1080 ging es durch Schenkung an Speyer. 1250 wurde es an Württemberg verkauft. Das Baudatum 1309 ist laut Reinhold Zeyher überholt. Entsprechend den Steinmetzzeichen gelten die Jahre 1200 bzw. 1220. 1309 war der erste größere Umbau.

Die Michaelskirche besitzt im Chor und im Schiff Wandmalereien aus verschiedenen Zeiten. 1921 kamen im Chor die Darstellungen der Verkündigung und der Heimsuchung aus dem Jahre 1309 zutage. 1967 wurden von A, Schwenk, Ulm, Johannes Ev. und ein unbekannter Heiliger freigelegt, restauriert, von der Chorwand abgelöst und in die Sakristei versetzt. Im Chorbogen sind christologische Tiere wie Einhorn, Adler und  Greif zu sehen. Auf der Südseite ist der Teufel gemalt, wie er die bekannte Kuhhaut ausspannt. Diese sollte den geschwätzigen Frauen im Gottesdienst als Warnung dienen. An der Südwand des Chores ist der Erzengel Michael und der Teufel dargestellt. In der unteren Hälfte der Schildbogenwände wurde um 1310 bis 1320 ein Zyklus mit der Kindheit Christi gemalt. Zu sehen sind Verkündigung und Heimsuchung (s.o.), fragmentarisch die Anbetung der drei Könige und die Darstellung im Tempel .

Auf der Schiffsnordwand ist ein Passionsfries nach Martin Schongauer gemalt. Dieser wurde 1921 aufgedeckt und 1958 von A. Schwenk restauriert. Erhalten sind der Einzug in Jerusalem, das Abendmahl, Gethsemane mit der Gefangennahme, Christus vor Kaiphas, Geißelung, Verspottung und Christus vor Pilatus, gemalt Ende des 15. Jahrhunderts. Unterhalt der Passion ist ein Teil der Übertretungen der zehn Gebote wiedergegeben: Die ersten vier sind erhalten. Im Gewände des nördlichen Fensters wurden 1958 von A. Schwenk zwei heilige Bischöfe freigelegt und restauriert. Neben dem Chorbogen ist die gemalte spätgotische Predella eines Altars aus der Zeit um 1500 erhalten, Christus und die Apostel sind noch zu sehen.

Die Winterbacher Kirche besitzt einen im Lande selten großen Umfang an Wandmalereien, deren Darstellungen sich über zwei Jahrhunderte hinziehen.

Literatur:

Adolf Schahl, „Die Kunstdenkmäler des Rems-Murr-Kreises“, Band II, München 1983, Seiten 1577 bis 1589.

Georg Dehio, „Handbuch der Deutschen Kunstdenkmäler“, Band Baden-Württemberg, Berlin, München 1964, Seite 547.

Georg Dehio, „Handbuch der Deutschen Kunstdenkmäler“, Band Baden-Württemberg I, Berlin, München 1993, Seiten 864 bis 865.

Wolfgang Mayer, „Kunstdenkmale und Museen im Rems-Murr-Kreis“, Stuttgart 1989, Seite 228.

Adolf Schahl, „Kunstbrevier Neckarschwaben“, Stuttgart 1966, Seiten 165 und 166.

„Der Rems-Murr-Kreis“, 1980, Seite 171.

Kurt und Gretl Hoffmann, „Architekturführer Stuttgart und Umgebung“, Stuttgart 1983, Seite 149.

Hans Christ, „Schwäbische Monumentalmalereien des Mittelalters und ihre Pflege“, Schwäbisches Heimatbuch, Stuttgart 1922, Seite 47.

„Reclams Kunstführer“, Band Baden-Württemberg, Stuttgart 1979, Seiten 829 und 830.

Zurück zur Übersicht

 

 

Wippingen (Gemeinde Blaustein, Alb-Donau-Kreis),
Evangelische Pfarrkirche (Unserer Lieben Frau)

Wippingen bei Blaubeuren wurde 1085 erstmals genannt. 1207 war es helfensteinisch; 1447 kam es zu Württemberg. Die heutige Kirche wird 1472 erbaut. In den Jahren 1950 ff und 1960 fand eine Renovierung statt. Der Kirchenbau besteht aus einem Rechtecksaal, einer spätgotischen Westturmanlage und einem dreiseitig geschlossenen, eingezogenem Chor. Eine Barockisierung von 1703 wurde 1960 in den alten spätgotischen Stil zurückgeändert. Der Ulmer Restaurator Walter Hammer legte auf der Nordwand des Langhauses unter mehreren Schichten Tünche Wandmalereien aus den Jahren 1490 bis 1500 frei. Diese gelten der Patronin der Kirche.

In der Mitte ist die Muttergottes als Schutzmantelmadonna gemalt. Unter ihr versammeln sich ein Teil der vierzehn Nothelfer, fünf Vertreter der Stände und das Stifterpaar. Von den Nothelfern sind St. Georg, die heilige Katharina (schwer beschädigt), der heilige Christophorus und die heilige Dorothea dargestellt. Über der Gestalt der Muttergottes sind Gottvater, der Sohn mit den Wundmalen und der Heilige Geist gemalt. Weiter werden links St. Pantaleon und rechts von dem Marienbild der heilige Rochus wiedergegeben.

Literatur:

Alfons Kasper, „Kunstwanderungen kreuz und quer der Donau“, Schussenried 1965, Seiten 176 und 177.

Otto Beck, „Zwischen Südostalb und Mittelschwaben“, Sigmaringen 1979, Seite 64.

Georg Dehio, „Handbuch der Deutschen Kunstdenkmäler, Band Baden-Württemberg, Berlin, München 1964, Seite 548.

„Der Alb-Donau-Kreis“, Herausgeber Landesarchivdirektion Baden-Württemberg, Band I, Sigmaringen 1989, Seite 714.

„Der Stadt- und der Landkreis Ulm“, allgemeiner Teil, Herausgeber Staatliche Archivverwaltung Baden-Württemberg, Ulm 1972, Seite 529.

Brief des Evangelischen Pfarramts Wippingen vom 07.01.1997.

Zurück zur Übersicht

 

 

Wittlingen (Gemeinde Bad Urach, Kreis Reutlingen),
Evangelische Kirche (St. Johannes Ev.)

Wittlingen liegt auf der Albhochfläche; seine Saalkirche steht im Ort auf einer kleinen Anhöhe. Sie wurde gegen Ende des 15. Jahrhunderts erbaut. Der Chor hat einen 5/8-Schluß und ein Sternnetzgewölbe. Darüber erhebt sich ein kleiner schlanker Turm.

Bei Renovierungsarbeiten in den Jahren 1978 bis 1980 legte man im Chor Wandmalereien frei. In der Nordwand besitzt der Chor eine Tabernakelnische. Über dieser ist der Schmerzensmann zu sehen, er zeigt auf seine Wunden. Seitlich schwebt je ein Engel mit Leuchter und Glocken. Bei der Sakramentsnische ist eine eigenartige Darstellung Christi in der Kelter gemalt, die zugleich an Kelch und Opfertisch erinnert. In den zwei nord- und südöstlichen Spitzbogen ist je eine Prophetenbüste erhalten. An den Chorwänden sind ringsum sieben der Apostel mit ihren Symbolen wiedergegeben: Thomas, Petrus, Johannes, Andreas, Matthias, Bartholomäus und Philippus. Die Gemälde wurden Ende des 15. Jahrhunderts gefertigt.

Literatur:

Bruno Kadauke, „Wandmalerei der Gotik im südöstlichen Baden-Württemberg“, Reutlingen 1991, Seiten 210 und 211.

Lothar Gonschor, „Kulturdenkmale und Museen im Kreis Reutlingen“, Stuttgart 1989, Seite 59.

Zurück zur Übersicht

 

 

Wolfach (Ortenaukreis),
Katholische Pfarrkirche St. Laurentius

    

Auf der rechten Kinzigseite steht St. Laurentius in beherrschender Lage. 1084 wurde ein Friedrich von Wolfach genannt. 1184 folgt die Erwähnung der „villa Wolfach“. Die erste Nennung einer Kirche stammt aus dem Jahre 1273. Die Stadtgründung durch das Haus Fürstenberg geschah zwischen 1275 und 1305. 1806 kam Wolfach zu Baden.

Der Westturm und der Chor wurden im späten 15. Jahrhundert erbaut. 1901 wurde die Kirche vergrößert. Hierzu erfolgte eine Drehung um 90°. Der alte rippengewölbte Chor wurde Seitenkapelle. Bei Renovierungsarbeiten in den Jahren 1974 / 1975 deckt man an ihren Wänden aus der Zeit um 1400 Wandgemälde auf. Die Wände des Chores besitzen vier Reihen übereinander mit Bilderzyklen. Die unterste Reihe zeigt die zwölf Apostel im Gespräch mit den Propheten. Danach folgt in der zweiten Reihe ein Christus-Zyklus, in der dritten Reihe wird aus dem Leben Petri berichtet und die vierte ist schließlich dem heiligen Laurentius, dem Patron der Kirche, gewidmet. Auf der Südwand sind in gutem Zustand die Apostel und Propheten erhalten. Darüber folgt die Befreiung der Menschen aus dem Totenreich durch Christus und die Kreuzigung. In der dritten Reihe ist der mit der Tiara geschmückte Petrus gemalt. Schließlich ist im Zwickel der heilige Laurentius mit dem Rost erhalten. Auf der Ostwand sind über dem mittleren Fenster die Verkündigung und drei Heilige dargestellt. Die übrigen Bilder sind nicht mehr deutbar. Dies ist auch der Zustand auf der Nordwand: Hier ist in der dritten Reihe nur noch Petrus als Hüter des Himmels zu erkennen. Der Chorbogen besitzt auf der Westseite ebenfalls noch Malereireste. Interessant ist schließlich eine Architekturmalerei in geometrischen Formen, die ursprünglich wohl den ganzen Chor umzog.

Literatur:

„Reclams Kunstführer“, Band Baden-Württemberg, Stuttgart 1979, Seiten 830 und 831.

Georg Dehio, „Handbuch der Deutschen Kunstdenkmäler“, Band Baden-Württemberg, Berlin, München 1964, Seite 549.

Max Miller und Gerhard Taddey, „Handbuch der historischen Stätten Deutschlands“, Band Baden-Württemberg, Stuttgart 1980, Seiten 898 und 899.

„Die katholische Pfarrgemeinde St. Laurentius in Wolfach“, Herausgeber: Katholische Pfarrgemeinde St. Laurentius in Wolfach, Wolfach 1994, Seiten 109 bis 114.

Zurück zur Übersicht

 

 

Wolfegg (Kreis Ravensburg),
ehemalige Pfarrkirche St. Ulrich

Östlich von Weingarten stehen auf einem Höhenzug Dorf und Schloß Wolfegg. Seit dem Ende des 12. Jahrhunderts ist die Ansiedelung bewohnt. Die ehemalige Pfarrkirche, „die alte Pfarr“ genannt, wurde 1808 aufgelassen und profaniert (die Gemeinde zog in die Schloßkirche). St. Ulrich, abseits vom Ort gelegen, verfiel allmählich. Die Kirche war in zwei Hauptphasen erbaut worden: Der Rechteckbau des Schiffes und die Apsis wurden im 12./13. Jahrhundert errichtet. Anstelle der Apside wurde im 16. Jahrhundert ein Polygonalchor mit 3/8-Schluß angefügt. (Der Nordturm ging 1821 verloren.)

An der Südwand des ehemaligen Chores ist aus dem 15. Jahrhundert in Fragmenten die Beweinung Christi erhalten. An der Nordwand des früheren Schiffes war die Geschichte des heiligen Nikolaus von Myra und der drei Jungfrauen gemalt. Nikolaus hat hier schon den ersten zwei Mädchen einen goldenen Apfel gegeben. Ihr Vater kniet dabei. Anschließend folgt eine Heilige mit Kreuzstab: die heilige Barbara, die heilige Margarete von Antiochien oder die heilige Dorothea? Man schreibt von „einer großen Künstlerschaft des Malers“ und „von schlichter Qualität“.

Literatur:

Bruno Kadauke, „Wandmalerei der Gotik im südöstlichen Baden-Württemberg“, Reutlingen 1991, Seiten 50 und 51.

„Erhalten und Nutzen“, Herausgeber Innenministerium Baden-Württemberg, Stuttgart 1991, Seiten 106 bis 109.

„Die Kunstdenkmäler des ehemaligen Kreises Waldsee“, Bearbeiter Adolf Schahl und W. v. Mattey, Stuttgart und Berlin 1943, Seiten 282 und 283.

Eva Heye, „Wandmalereien im Regierungsbezirk Südwürttemberg-Hohenzollern“, Manuskript, Tübingen 1970 (?).

Zurück zur Übersicht

 

 

Wollmatingen (Gemeinde Konstanz, Kreis Konstanz),
Katholische Pfarrkirche St. Martin

Wollmatingen, zu Konstanz gehörig, liegt im Nordwesten der Stadt. Seine spätgotische Kirche wurde im 15. Jahrhundert mit Westturm und gewölbtem Chor erbaut und von 1959 bis 1961 in großem Umfang umgebaut. Von ihrer reichen Ausmalung im Langhaus aus dem Ende des 15. bis zum Anfang des 16. Jahrhunderts blieb nach den Arbeiten in den Jahren 1959/1960 nur wenig erhalten. Im rechteckigen Langhaus sind an der nördlichen Schiffswand Darstellungen aus dem Jüngsten Gericht (die Seite mit den Gerechten) erhalten, weiter auf der Südwand die heilige Anna Selbdritt. Schließlich ist im Langhaus noch ein unbekannter Bischof dargestellt, der als Stifter ein Kirchenmodell in den Händen hält. Bei ihm steht die Jahreszahl 1472.

Literatur:

Emil Lacroix und Heinrich Niester, „Kunstwanderungen in Baden“, Stuttgart 1959, Seite 21.

Friedrich Thöne, „Vom Bodensee zum Rheinfall“, Sigmaringen 1975, Seite 17.

Jürgen Michler, „Gotische Wandmalereien am Bodensee“, Friedrichshafen 1992, Seite 205.

„Reclams Kunstführer“, Band Baden-Württemberg, Stuttgart 1979, Seite 342.

Georg Dehio, „Handbuch der Deutschen Kunstdenkmäler“, Band Baden-Württemberg, Berlin, München 1964, Seite 265.

Max Wingenroth, „Die in den letzten zwanzig Jahren aufgedeckten Wandgemälde im Großherzogtum Baden“, in Geschichte des Oberrheins, Band XX, Heidelberg 1905, Seite 449,  455 und 459.

Zurück zur Übersicht

 

 

Wuchzenhofen (Gemeinde Leutkirch, Kreis Ravensburg),
Katholische Pfarrkirche St. Johannes Baptist

Wuchzenhofen ist ein Ortsteil der einst freien Reichsstadt Leutkirch. Die Kirche St. Johannes Baptist ist ein spätklassizistischer Neubau von 1842. Nur ihr kreuzrippengewölbter Chorturm ist mittelalterlich. Nach 1842 wurde der Chor Abstellraum. 1859 legte Pfarrer Schick Wandmalereien aus der Zeit um 1500 frei. Über diese Wandmalereien, die in schlechtem Zustand sind, berichten Christ und Klaiber 1924 im Inventar des Donaukreises II.

Ausgemalt sind die Nord-, Ost- und Südwand mit je drei Bildern übereinander.

Nordwand: oben die Schutzmantelmadonna; Mitte: Predigt Johannes des Täufers und ein Heiliger in einem Kessel.

Ostwand: oben das Tuch der heiligen Veronika; Mitte: Taufe Christi, Gregorsmesse.

Südwand: oben Schmerzensmann, Mater Dolorosa; Mitte: Enthauptung von Johannes und das Gastmahl des Herodes. In der unteren Reihe sind auf jeder Wand Apostel gemalt.

Literatur:

Eva Heye. „Wandmalereien im Regierungsbezirk Südwürttemberg-Hohenzollern“, Manuskript, Tübingen 1963.

Bruno Kadauke, „Wandmalerei der Gotik im südöstlichen Baden-Württemberg“, Reutlingen 1991, Seiten 212 und 213.

Georg Dehio, „Handbuch der Deutschen Kunstdenkmäler“, Band Baden-Württemberg, Berlin, München 1964, Seite 551.

„Der Kreis Wangen“, Herausgeber Konrad Theiss und Hermann Baumhauer, Aalen 1962, Seite 139.

„Der Kreis Ravensburg“, Herausgeber Oskar Sailer, Stuttgart und Aalen 1976, Seite 176.

Adolf Schahl, „Kunstbrevier Oberschwaben“, Stuttgart 1961, Seite 60.

Zurück zur Übersicht

 


Startseite ●  Einleitung ●  Kirchen ●  Biographie ●  Literatur ●  Kontakt ●  Impressum

© Sämtliche Inhalte dieser Seiten sind urheberrechtlich geschützt!