Katalog der Wandmalereien in den Kirchen und Kapellen Baden-Württemberg’s von der ottonischen Zeit bis zur Renaissance
von Dipl.-Ing. Klaus Klünder und Christa Regina Klünder

K:

Kapfenburg

Kirchheim a. Ries (Stephanskapelle)

Konstanz (Kapelle d. Heilig-Geist-Spitals)

Kappel

Kirchheim unter Teck

Konstanz (Margareten-/Bernarduskapelle)

Kappelrodeck

Kisslegg

Konstanz (Nikolauskapelle)

Katzenstein

Kleinallmendingen

Konstanz (Schottenkapelle)

Kayh

Kleincomburg

Konstanz (St. Stephan)

Kentheim

Kleingartach

Konstanz (Sylvesterkappelle)

Kenzingen

Kleiningersheim

Korb

Kerkingen

Kocherstetten

Kösingen

Keuerstadt

Kohlstetten

Krailshausen

Kieselbronn

Königheim

Krautheim am Berg

Kilchberg

Königseggwald

Krummwälden

Kirchdorf

Konstanz (ehem. Augustinerkirche)

Kuhbach

Kirchheim a. Ries (Allerheiligenkapelle)

Konstanz (ehem. Dominikanerkloster)

Külsheim

 

Kapfenburg (Gemeinde Lauchheim, Ostalbkreis),
Schloßkapelle

Teil der Kapfenburg ist die 1596 eingerichtete Schloßkapelle mit ihren schönen Maßwerkfenstern. Sie befindet sich an der Südostecke des von 1591 bis 1595 errichteten Westernachbaus. Erste Nennung der Burg 1250. Im Jahre 1364 geht sie an den Deutschen Orden. Seit 1384 ist sie Kommende. Der sogenannte „Alte Bau“ ist mittelalterlich. Die übrigen Gebäude und der „Neubau“, wurden in der gleichen Zeit wie der Westernachbau erstellt. Die Schloß- oder Hauskapelle ist ein kleiner rechteckiger Saal mit nachgotischem Sternrippengewölbe. Sie besitzt an den Wänden und im Gewölbe starkfarbige Wandmalereien von 1586, die übertüncht waren und 1957 freigelegt wurden. An der Westwand sind Christus und die Apostel sowie kleine Darstellungen christologischen Inhalts zu sehen (meistens als Einzelfiguren auf den Gewölbekappen). Das Gewölbe ist mit den vier Evangelisten und den Propheten ausgemalt. Der Eingang der Kapelle besitzt eine Renaissance-Umrahmung, über der die Muttergottes mit Kind und im Strahlenkranz steht, flankiert von zwei Engeln. Wiederum über Maria sind im Gewölbe Jonas und der Walfisch dargestellt. Vielleicht ein Zeichen der Auferstehung, also unabhängig von der Muttergottes?

Literatur:

Winfried Kießling, „Deutschordensschloß Kapfenburg“, Kunstführer Dr. Schnell, Nr. 982, München 1990. Seite 13.

„Reclam Kunstführer“, Band Baden-Württemberg, Stuttgart 1979, Seiten 360 bis 362.

Georg Dehio, „Handbuch der Deutschen Kunstdenkmäler“, Band Baden-Württemberg I, Berlin, München 1993, Seiten 388 und 389.

„Deutsche Kunstdenkmäler“, Band Baden-Württemberg, Herausgeber Reinhardt Hooz, Berlin, München 1977, Seite 394.

Konrad A. Theiss, „Kunst- und Kulturdenkmale im Ostalbkreis“, Stuttgart 1989, Seiten 205 bis 207.

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Kappel (Gemeinde Bad Buchau, Kreis Biberach),
„Alte Pfarrkirche“ St. Peter und Paul (katholisch)

Hoch über dem Dorf liegt der Friedhof mit der Kirche St. Peter und Paul. Sie wurde 1228 erstmals genannt, muß aber wesentlich früher erbaut worden sein; Hecht nimmt das 12. Jahrhundert an. Im 13. Jahrhundert wurde die Ostwand des Rechteckchors abgerissen und durch einen dreiseitigen Chorschluß ersetzt. (1927 wurde die Kirche umorientiert und der bisherige Chor zu einer Seitenkapelle.)

Die Nord- und Südwand besitzen romanische Malereien im Stil von Niederzell auf der Reichenau aus dem frühen 12. Jahrhundert. Die Polygonwände wurden, die romanischen Malereien nachahmend, im dritten Viertel des 13. Jahrhunderts frühgotisch ausgemalt. Auf der Chor-Nordwand sitzen vier gut erhaltene Apostel unter Arkaden disputierend oder mit einem Buch in den Händen. Auf der Chor-Südwand sind nur noch zwei stark beschädigte Apostel zu sehen. Links und rechts vom Eingang, auf der Innenfläche der Triumphbogenpfeiler, sind ein Engel und der Harfe spielende David gemalt. Über den Aposteln läuft ein schönes Mäanderband. Es wird angenommen, daß hier die Reste einer Majestas Domini erhalten sind. Im polygonalen Chor ist an der Ostwand in einer Mandorla der mit der Rechten segnende und in der Linken das Buch haltende Christus zu sehen. Um die Mandorla sind die Evangelistensymbole mit Schriftbändern dargestellt. Links von Christus stehen unter Arkaden der Apostel Paulus und Johannes der Evangelist. Auch hier läuft unter der Decke ein Mäanderband, das romanische nur unvollkommen nachahmend.

Literatur:

W.v.Matthey und H. Klaiber, „Die Kunst- und Altertumsdenkmale im ehemaligen Donaukreis, Kreis Riedlingen“, Stuttgart und Berlin 1936, Seiten 81 bis 85.

Adolf Schahl, „Kunstbrevier Oberschwaben“, Stuttgart 1961, Seite 116.

Jürgen Michler, „Gotische Wandmalerei am Bodensee“, Friedrichshafen 1992, Seiten 72 und 173.

Bruno Kadauke, „Wandmalerei der Gotik im südöstlichen Baden-Württemberg“, Reutlingen 1991, Seiten 17 bis 19.

„Reclams Kunstführer“, Band Baden-Württemberg, Stuttgart 1979, Seite 101.

Georg Dehio, „Handbuch der Deutschen Kunstdenkmäler“, Band Baden-Württemberg, Berlin, München 1964, Seite 237.

Eva Heye, „Wandmalereien im Regierungsbezirk Südwürttemberg-Hohenzollern“, Manuskript, Tübingen 1964.

Josef und Konrad Hecht, „Die frühmittelalterliche Wandmalerei des Bodenseegebiets“, Sigmaringen 1979, Seiten 205 bis 209.

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Kappelrodeck (Ortenaukreis),
Burg Rodeck

Die Burg soll im 11. Jahrhundert erbaut worden sein. Im Jahr 1419 ging sie vom Markgrafen von Baden an Straßburg. In jener Zeit wurde ihre Ausmalung, die Schongauer Schule sein soll, gefertigt (Martin Schongauer starb 1491). Die Anlage hat sich in ihrer Substanz bis in unsere Zeit erhalten. 1879 wurde sie grundlegend umgestaltet.

In der Ostnische der ehemaligen Hauskapelle(?) wurde 1905 die Ausmalung aufgedeckt. Nur noch schlecht und mit Vorbehalt lesbar sind Christus auf dem Regenbogen, der heilige Georg als Schutzheiliger der Ritter, die vier Evangelistenymbole, die Heiligen Hyronimus, Barbara und Katharina.

„Schloß Rodeck“ ist heute ein Altersheim des Kreises.

Literatur:

Georg Dehio, „Handbuch der Deutschen Kunstdenkmäler“, Band Baden-Württemberg, Berlin, München 1964, Seite 237.

Max Wingenroth, „Die in den letzten zwanzig Jahren aufgedeckten Wandgemälde im Großherzogtum Baden“ in „Geschichte des Oberrheins“, Band XX, Tübingen 1905, Seite 440.

Emil Lacroix und Heinrich Niester, „Kunstwanderungen in Baden“, Stuttgart 1959, Seite 230.

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Katzenstein (Gemeinde Dischingen, Kreis Heidenheim),
Burgkapelle

Die im äußersten Osten von Baden-Württemberg gelegene Burg wurde im späten 11. Jahrhundert erstmals genannt. Dies dürfte gleichfalls das Baudatum der spätromanisch-frühgotischen Anlage mit ihrem besonders hohen Bergfried sein, der im Sockel noch aus der Bauzeit des späten 11. Jahrhunderts stammt. Auch die Burgkapelle mit ihrem kleinen quadratischen Raum und einer Apsis ist in jener Zeit gebaut worden. In den umfangreichen Renovierungsarbeiten der Burganlage von 1967 bis 1979 wurde vom Restaurator Wolf, Dunstelkingen, die Ausmalung der Kapelle freigelegt und gesichert. Ihre besonders schöne Ostwand mit dem Chorbogen und der Apsis ist ebenfalls Teil des Übergangsstils von der Spätromanik zur Frühgotik der Jahre 1250 bis 1280. Im Gewölbe der Apsis thront der Weltenrichter des Jüngsten Gerichts in der Mandorla. Er sitzt mit segnenden Händen auf dem Regenbogen. Links und rechts von ihm bitten Maria und Johannes der Evangelist für die aus den Gräbern Auferstehenden. Engel mit den Leidenswerkzeugen schweben neben ihnen. Es stehen Posaune blasende Engel im Vordergrund. Darunter, getrennt durch ein Ornamentband, sieht man die zwölf Apostel. Chorbogen: Über dem Scheitel das Haupt und die Hände Christi. Christus segnet mit der Rechten und in der Linken hält er das Buch mit den Buchstaben A und O: Christus, der Anfang und das Ende; links und rechts je ein Engel mit Weihrauchgefäß. Ganz links oben ist der Kindermord von Bethlehem gemalt, ganz rechts die Darstellung im Tempel. Darunter die Kreuztragung Christi, links die Dornenkrönung. Wiederum unter diesen Bildern links Maria im Strahlenkranz, rechts eine Heilige. Über dem Sockel sind Tuchvorhänge gemalt.

Die Nord- und Südwand sind mit der Leidensgeschichte Christi und der Mariengeschichte ausgemalt. Nordwand, erste Reihe: Ölberg, Judaskuss, Pilatus, Geißelung; zweite Reihe: Nochmals Gethsemane, Dornenkrönung, Kreuztragung, Kreuzigung, Kreuzabnahme. Südwand, erste Reihe: Der zwölfjährige Jesus im Tempel, Maria mit dem kleinen Jesus an der Hand, Flucht nach Ägypten. Zweite Reihe: Kreuzigung mit Maria und Johannes über drei Umrahmungen gehend, abermals Kreuzabnahme, dann die drei Frauen am leeren Grab und die Auferstehung; dritte Reihe: drei Heilige. Auf der Nordwand wurden in der dritten Reihe Wandmalereien aus der Renaissance aufgedeckt: Der gute Hirte, betende Nonnen und Maria mit Stifterfiguren.

Literatur:

„Reclams Kunstführer“, Band Baden-Württemberg“, Stuttgart 1979, Seite 121.

Georg Dehio, „Handbuch der Deutschen Kunstdenkmäler“, Band Baden-Württemberg I, Berlin, München 1993, Seite 416.

Manfred Akermann, „Bauzeugen der Stauferzeit im östlichen Schwaben“, Stuttgart und Aalen 1977, Seiten 66 bis 69.

„Der Kreis Heidenheim“, Herausgeber Roland Würz, Stuttgart und Aalen 1979, Seite 160.

Bodo Cichy, „Denkmalpflege an Burgen und Schlössern“, „Denkmalpflege in Baden-Württemberg“, Heft 2/1972, Seiten 19 / 31 bis 33.

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Kayh (Gemeinde Herrenberg, Kreis Böblingen),
Evangelische Pfarrkirche (St. Marien)

Die noch von einer Mauer umgebene spätgotische, wehrhafte Kirche mit einem mächtigen Turm auf der Chornordseite hat eine Vorgängerin von 1434. Die heutige Kirche wurde in den Jahren 1484 bis 1487 nahezu völlig umgebaut und 1487 neu geweiht. Der große, spätgotische Chor bekam Ende des 15. Jahrhunderts ein Netzgewölbe. Flachgedeckter Saal. Ältester Teil der Kirche sind Wandmalereien aus dem 15. Jahrhundert, vermutlich aus der Zeit des Umbaus (es wird auch das 14.Jahrhundert angenommen, hier für die Malerei auf alten Mauerresten). 1971/1972 wurden die schon länger bekannten Bilder vom Restaurator L.Bohring, Kayh, freigelegt und fixiert. Sie erzählen auf der Südwand des Langhauses in vier Bildreihen die Leidensgeschichte Christi. Die erste Reihe links oben beginnt mit dem seine Kinder mit dem Pelikan, der seine Jungen mit dem eigenen Blut ernährt. Es folgen die Ölbergszene, Christi Gefangennahme und das Verhör vor Pilatus. In der zweiten Reihe sind Dornenkrönung, Kreuztragung und Kreuzigung Christi dargestellt. Die dritte Reihe ist stark beschädigt. Noch zu erkennen sind die Kreuzabnahme, die Grablegung und ein Schmerzensmann. Von der vierten Reihe sind schließlich nur noch die Häupter von Heiligen und Engeln zu sehen. Die Bilder sind mit einer Bordüre umrahmt.

Literatur:

Roman Janssen „Leben in Kayh“, Herrenberg 1990, Seiten 348 / 354 und 355.

Werther und Brigitte Schneider, „Schöne Dorfkirchen unserer Heimat“, Tübingen Seite 40.

Georg Dehio, „Handbuch der Deutschen Kunstdenkmäler“, Band Baden-Württemberg I, Berlin, München 1993, Seite 416.

Fritz Heimberger u.a., „Kirchen im Landkreis Böblingen“, München 1990, Seite 47 und 48.

Eugen Gradmann, „Kunstwanderungen in Württemberg und Hohenzollern“, Stuttgart 1979, Seite 92.

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Kentheim (Gemeinde Bad Teinach-Zavelstein, Kreis Calw),
Evangelische Kirche

 

Das einfache, einschiffige Kirchlein mit Chorturm und Rechtecksaal ist direkt an der Nagold gelegen. Seine erste Nennung datiert von 1075 als Besitz der Hirsauer Mönche. Während die Ostseite des Langhauses vermutlich im 10. Jahrhundert erbaut wurde, ist die Westseite wohl eine Erweiterung des 12. Jahrhunderts. Der Chorturm, innen so breit wie das Langhaus, ist ein Gebäudeteil aus dem 14. oder 15. Jahrhundert.

Bereits 1840 wurden von Haaga, Stuttgart, Teile der Wandgemälde aufgedeckt. 1956/1957 wurden sie anläßlich umfangreicher Instandsetzungsarbeiten von Walter Hammer, Ulm, restauriert. Es sind Wandmalereien auf der Langhaus-Nordwand aus der Zeit um 1360 erhalten. Weiter wurde um 1410 bis 1420 der gesamte Chor ausgemalt, zum Teil mit auffallend rohen Märtyrerszenen .

Langhaus. In drei Reihen wird die Kindheit Christi und die Leidensgeschichte dargestellt. Oben: Verkündigung, Geburt Christi(?), Anbetung der Könige. Mitte: Ölbergszene, Gefangennahme Christi, Verhör vor Pilatus,  Dornenkrönung,  Geißelung, Kreuztragung. Unten: Kreuzigung, Kreuzabnahme, Beweinung, Grablegung, Auferstehung, die drei Frauen am Grabe.

Chor. Nordwand: Georgslegende. Der König schaut dem Drachenkampf zu, Georg besiegt den Drachen, der Heilige wird gerädert. Ostwand: Candidus’ Messe, Candidus wird bedroht. Südwand: Ermordung von Candidus, Marter der heiligen Katharina. Östliche Fensterlaibung: die Heiligen Margarete und Barbara. Südliche Fensterlaibung: Enthauptung der heiligen Katharina. Gewölbe: Die Bilder sind zum Teil sehr einfach. Im Zentrum thront Christus als Weltenrichter auf dem Regenbogen. Um ihn sind auf dem blauen Sternhimmel die vier Evangelistensymbole angeordnet. Im östlichen Chorscheitel ist Gottvater mit Kain und Abel abgebildet. Auf der gegenüberliegenden Wand, also auch im Chor, ist die Verkündigung des Engels an Maria dargestellt.

Literatur:

„Reclams Kunstführer“, Band Baden-Württemberg, Stuttgart, 1979, Seiten 694 und 695.

Oscar Heck, „St. Candidus-Kirche in Kentheim“ im „Nachrichtenblatt der Denkmalpflege in Baden-Württemberg“, Heft 3/ 1958, Seiten 68 bis 71.

Dietrich Pfleiderer, „Gotische Wandmalerei in Schwaben“, Dissertation in Bonn, Bottrop 1935, Seiten 34/35 und 56.

Georg Dehio, „Handbuch der Deutschen Kunstdenkmäler“, Band Baden-Württemberg I, Berlin, München 1993, Seite 417.

Karl und Siegfried Greiner, „St. Candiduskirche in Kentheim“, Pforzheim 1987.

Eva Heye, „Wandmalereien im Regierungsbezirk Südwürttemberg-Hohenzollern“, Manuskript Tübingen 1964.

„Der Kreis Calw“, Herausgeber Herbert Zerr, Stuttgart 1979, Seiten 130 und 131.

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Kenzingen (Kreis Emmendingen),
Katholische Pfarrkirche St. Laurentius

Das schöne Städtchen wurde 1259 gegründet. Es ist im Schema des Zähringer Kreuzes angelegt. Die ältesten Teile seiner Kirche sind der frühgotische Chor und der Unterbau der zwei Flankentürme, um 1275. Der Chor besitzt einen 5/8-Schluß und ein Kreuzrippengewölbe. das einschiffige Langhaus entstand durch Umbau im 15. Jahrhundert.

In den achtziger Jahren des 19. Jahrhunderts wurden im Untergeschoß des Südturms Wandmalereien aus dem Ende des 13. Jahrhunderts oder dem Anfang des 14. Jahrhunderts aufgedeckt. Auf den Wänden und dem Gewölbe sind die Cäcilienlegende, die Auferstehung Christi, die Marienkrönung und die Evangelistensymbole erhalten.

Literatur:

Max Wingenroth; „Die in den letzten zwanzig Jahren aufgedeckten Wandgemälde im Großherzogtum Baden“ in „Geschichte des Oberrheins“, Band XX, Tübingen 1905, Seite 440.

Emil Lacroix und Heinrich Niester, „Kunstwanderungen in Baden“, Stuttgart 1959, Seite 167.

Georg Dehio, „Handbuch der Deutschen Kunstdenkmäler“, Band Baden-Württemberg, Berlin, München 1964, Seiten 243 und 244.

„Der Kreis Emmendingen“, Herausgeber Lothar Mayer, Stuttgart 1981, Seiten 141 und 161.

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Kerkingen (Gemeinde Bopfingen, Ostalbkreis),
Katholische Pfarr- und Wallfahrtskirche St. Ottilia

St. Ottilia ist eine alte, ursprünglich spätgotische Wallfahrtskirche, erbaut zwischen 1472 und 1490. 1778 bis 1781 fand eine Barockisierung statt, Ende des 19. Jahrhunderts wurde sie regotisiert. Von 1970 bis 1972 erfolgte eine Erweiterung nach Westen und die Renovierung in barockem Stil. Bei diesen Arbeiten wurden am Chorbogen Reste von Wandmalereien aus dem Ende des 16. Jahrhunderts freigelegt und restauriert. Wir haben den selben Maler wie am Bopfinger Chorbogen vor uns; und ebenfalls ein spätgotisches Weltgericht: Auf der Nordseite hoch an der Wand des Chorbogens die Auferstehung der Seligen aus den Gräbern und auf der Südseite die Verzweifelten und Verdammten im Höllenrachen.

Literatur:

Paulus Albert Weissenberger, „500 Jahre Pfarrkirche Kerkingen“, im Selbstverlag des Katholischen Pfarramts Kerkingen, Kerkingen 1972, Seiten 5 / 12 / 13 und 26.

Konrad A. Theiss, „Kunst- und Kulturdenkmale im Ostalbkreis“, Stuttgart 1989, Seite 96.

Georg Dehio, „Handbuch der Deutschen Kunstdenkmäler“, Band Baden-Württemberg I, Berlin, München 1993, Seite 417.

Bodo Cichy, „Festsäle Gottes - Sorgenkinder der Denkmalpflege“, in „Denkmalpflege in Baden-Württemberg“, Heft 2/1974, Seiten 2 / 14 bis 17.

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Keuerstadt (Gemeinde Jagstzell, Ostalbkreis),
Katholische St. Nikolauskapelle

Eine einsam im Wald gelegene romanische Kapelle aus dem 13. Jahrhundert mit einfachem flachgedecktem Saalbau und geradegeschlossenem Chor. Bei Renovierungsarbeiten in den Jahren 1964 bis 1970 wurden 1970 spätromanische und spätgotische Fresken aus dem 15. Jahrhundert freigelegt. In den Wandmalereien werden vor allem Bilder aus der Legende des heiligen Nikolaus und der Leidensgeschichte Christi dargestellt.

Ein ausführlicher Bilderzyklus zum heiligen Nikolaus beginnt an der Nordwand des Chorraums und zeigt den Heiligen hinter einem Pferdefuhrwerk stehend, es folgt Nikolaus in einem Sarkophag zwischen einer Wasser- und einer Ölquelle, Nikolaus erweckt einen toten Mann, Nikolaus in der Mitte vor zwei Männern. Westwand: Wannenwunder mit dem kleinen Nikolaus, Nikolaus wieder hinter einem Pferdefuhrwerk, das er aufrichtet. Ebenfalls auf der Westwand Passionsbilder: Kreuztragung, Ölbergszene und Geißelung. Südwand: Der heilige Veit im Kessel mit siedendem Öl (Ellwangen war die geistliche Herrschaft von Keuerstadt!). Auf der Ostwand sind neben dem mittleren Chorfenster aus spätromanischer Zeit Reste des Jüngsten Gerichts erhalten.

Literatur

Konrad A. Theiss, „Kunst- und Kulturdenkmale im Ostalbkreis“ Stuttgart 1989, Seite 188.

„Der Ostalbkreis“, Herausgeber Diethelm Winter, 1978, Seite 340.

Eugen Gradmann, „Kunstwanderungen in Württemberg und Hohenzollern“, Stuttgart 1979, Seite 196.

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Kieselbronn (Enzkreis),
Evangelische Pfarrkirche (St.Stephan)

Erst 1962 wurden in der kleinen Kirche während Renovierungsarbeiten Wandmalereien aufgedeckt. Erste Nennung des Orts um 1100. Die Kirche besitzt einen östlichen Chorturm aus der ersten Hälfte des 14. Jahrhunderts. Wie alte Mauerteile zeigen, war sie eine Wehrkirche.

Die östliche Schildbogenwand zeigt zuoberst  die Geburt Christi und die Anbetung der Könige. Darunter, links und rechts neben dem Fenster, sind die Geißelung und Dornenkrönung Christi gemalt. Auf der Fensterlaibung die Bildnisse von zwei heiligen Bischöfen. An der Nordwand im oberen Teil das Gastmahl des Herodes die tanzende Salome und der Tod des Johannes. Darunter sind wieder Bischöfe dargestellt. Unter den Szenen stehen ringsum die Apostel mit den Sprüchen des Credo. Den Abschluß zum Sockel bilden gemalte drapierte Tücher. Die Südwand ist mit der Marter des heiligen Stephanus und musizierenden Engeln links und rechts geschmückt. In der Fensterlaibung ist hier die heilige Katharina und Rankenwerk zu sehen. Im Langhaus ist die Leidensgeschichte Christi wiedergegeben. Auf der Nordwand sind dargestellt: Gethsemane, die Gefangennahme Christi, das Verhör vor Pilatus, die Dornenkrönung. Südwand: abermals Pilatus (oder der hohe Priester?), Forderung der Juden zur Freigabe von Barabbas. Auf der Westwand, über der Empore, ist das Jüngste Gericht abgebildet. Christus thront als Weltenrichter auf dem Regenbogen; links von ihm sind die Gerechten, rechts vor dem Höllenrachen die Sündigen; darüber schweben zwei Engel mit Posaunen. Während im Chor die Leidensgeschichte an der Ostwand und die heilige Katharina an der Südwand im mittleren 14. Jahrhundert entstanden sind, stammen die übrigen Bilder aus dem mittleren 15. Jahrhundert.

Literatur:

„Stadt und Kreis Pforzheim“, Herausgeber Konrad A.Theiss und Hermann Baumhauer, Aalen - Stuttgart 1964, Seiten 63 und 64.

Werner Burkhardt u.a., „Pforzheim und der Enzkreis“, Stuttgart 1980, Seite 132.

Hermann Diruf und Christoph Timm „Kunst- und Kulturdenkmale in Pforzheim und im Enzkreis“, Stuttgart 1991, Seiten 170 und 171.

Hans Vier, „Mittelalterliche Wandmalereien in Kirchen von Pforzheims Umgebung“, handschriftliches Manuskript, Pforzheim 1973, Seiten 4 bis 6.

Georg Dehio, „Handbuch der Deutschen Kunstdenkmäler“, Band Baden-Württemberg I, Berlin, München 1993, Seite 418.

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Kilchberg (Gemeinde Tübingen),
„Altes Schloß“

Die ursprüngliche Wasserburg, deren Vorgängerin im Stile und in der Zeit der Staufer eine Ringburg war, war Besitz der Herren von Ehingen. Diese erbauten sie in der Spätgotik Ende des 15. Jahrhunderts mit einem mächtigen Bergfried. An den Bergfried angeschlossen ist eine fast quadratische Kapelle mit je zwei gotischen Fenstern in den Längswänden.

Über der südlichen Eingangstüre, gegenüber dem Altar befindet sich ein großes Stifterbild. In der Mitte steht eine betende überlebensgroße Muttergottes im blauen Mantel. Ihr bringen Georg I. von Ehingen und seine Frau ein Kirchenmodell dar. Hinter beiden ihre zahlreichen Kinder, Ritter, Knappen, Damen und die Wappen. An den Kapellenwänden sind in Höhe der Fenstersohlbänke Apostelbilder als Büsten mit CredoSchriftbändern dargestellt. Die Malereien sind aus der Erbauungszeit von Burg und Kapelle, dem Ende des 15. Jahrhunderts. Sie wurden 1950 von Knupfer freigelegt und restauriert.

 

 


Literatur:

Georg Dehio, „Handbuch der Deutschen Kunstdenkmäler“, Band Baden-Württemberg, Berlin, München 1964, Seite 245.

„Der Kreis Tübingen“, Herausgeber Wilhelm Gfrörer, Stuttgart 1988, Seiten 167 und 194.

„Der Landkreis Tübingen“, Band II, Herausgeber Staatliche Archivverwaltung Baden-Württemberg, Stuttgart 1972, Seiten 363 und 364.

Eva Heye, „Wandmalereien im Regierungsbezirk Südwürttemberg-Hohenzollern“, Manuskript, Tübingen 1963(?).

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Kirchdorf (Gemeinde Brigachtal, Schwarzwald-Baar-Kreis),
Katholische Pfarrkirche St. Martin

Die Pfarrkirche St. Martin zeichnet sich durch zwei Besonderheiten aus: Erstens entdeckte man bei der in den Jahren 1978 bis 1982 durchgeführten Bauuntersuchung unter dem heutigen Kirchenboden Zeugnisse eines römischen Siedlungsplatzes (1. Jahrhundert), einer alemannischen Begräbnisstätte (6./7. Jahrhundert), einer alemannischen Grabkapelle (7./8. Jahrhundert) und einer fränkischen Gemeindekirche (8./9. Jahrhundert). Die heutige Pfarrkirche besitzt Bestandteile einer hochromanischen Kirche (12. /13. Jahrhundert), gotische Umbauten (13. bis 16. Jahrhundert), Umgestaltungen aus der Renaissance und schließlich erfuhr St. Martin eine Modernisierung in der Barockzeit (18. Jahrhundert).

Die zweite Besonderheit besteht in vielfältigen, aus den verschiedenen Epochen erhaltenen, Wandmalereien: Bilder aus dem Alten Testament(?) und aus der Leidensgeschichte, sowie Darstellungen der Apostel mit dem Credo und einen Totentanz.

Die ehemalige Vorhalle besitzt Fragmente aus dem 12. Jahrhundert. In den Jahren 1616/1617 wurden auf der Nordwand des Schiffes Renaissancemalereien geschaffen: Die Apostel Matthias, Bartholomäus, Philippus und Matthäus sind paarweise dargestellt. Darunter auf der Nord- und Südwand ein Totentanz in fünf teils sehr fragmentarischen Szenen. Unter den Aposteldarstellungen sind die Geißelung (?) und die Kreuzigung mit Stiftern, sowie der Sündenfall zu sehen. Diese Bilder sind durch spätere Fenstereinbrüche stark beschädigt.

Die Wandmalereien wurden in den Jahren 1984 bis 1991 vom Restaurator Ernst Loch, Sigmaringen, instandgesetzt.

Literatur:

Georg Dehio, „Handbuch der Deutschen Kunstdenkmäler“, Band Baden-Württemberg II, Berlin, München 1997, Seite 344.

Erna Huber, „Vom Schwarzwald zur Baar“, Sigmaringen 1978, Seiten 59 und 60.

Walter Mackert, „Kleiner Führer durch die Kirche St. Martin in Kirchdorf/Brigachtal“, Brigachtal 1991, Seiten 2, 4, 18, 19,  24, 26, 28, 29, 30, 32, 34, 48 und 52.

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Kirchheim a.R. (Ostalbkreis),
Katholische Pfarrkirche Maria Himmelfahrt. Ehemaliges Zisterzienserinnenkloster, Allerheiligenkapelle

        

Im äußersten Osten Baden-Württembergs, abseits der großen Straßen, liegt das noch wohl ummauerte Kloster Kirchheim. Es wurde 1267 von den Oettingern gegründet und war auch deren Grablege. Die heutige Kirche ist eine Anlage aus dem Anfang des 14. Jahrhunderts. Sie ist ein langgestreckter einschiffiger Bau mit 5/8-Chor. Im Westen besitzt sie eine tiefe Nonnenempore im hier zweigeschossigen Gebäude. Im Jahre 1803 wurde das Kloster säkularisiert.

Im Konventsflügel besitzt die Klosteranlage bedeutende Wandmalereien aus dem Jahre 1398. Das südliche Ende des Konventsflügels bildet die Stiftskapelle. Nördlich von ihr, durch zwei Fenster verbunden, ist die Allerheiligenkapelle. Ihr Name stammt aus der Umbenennung des Frauenchors im späten 14. Jahrhundert. Drei ihrer Wände besitzen eine wohlerhaltene und reiche Ausmalung. Sie zeichnet sich auch durch ihre kräftigen Farben aus. Im Wechsel stehen heilige Personen und Apostel, letztere auf gemalten Konsolen an den Wänden. Die Nordwand: Verkündigung, Kreuzigung mit Maria und Johannes, Marter der heiligen Ursula. Ostwand: Heimsuchung, der heilige Bartholomäus, der Schmerzensmann, die Heiligen Petrus und Paulus, Margaretha, Johannes der Täufer, Nikolaus, die heilige Kümmernis, Ottilia, Schweißtuch der heiligen Veronika und die Büßerin Maria Ägyptika. Die Südwand: Die drei Heiligen, Walpurga, Thomas und Christophorus mit dem Kind. Die Wandmalereien wurden 1956 bis 1964 von W. Eckert, Bad Mergentheim, restauriert.

Literatur:

Wolf Wirth, „Kirchheim am Ries“, Kunstführer Dr. Schnell, Nr. 845

2. Auflage, München 1987, Seiten 12 und 13.

„Deutsche Kunstdenkmäler“, Band Baden-Württemberg, Herausgeber Reinhardt Hootz, Berlin, München 1977, Seite 396.

„Reclams Kunstführer“, Band Baden-Württemberg, Stuttgart 1979, Seiten 314 bis 316.

„Der Ostalbkreis“, Herausgeber Gustav Wabro, Stuttgart und Aalen 1978, Seite 340.

Konrad A. Theiss, „Kunst- und Kulturdenkmale im Ostalbkreis“, Stuttgart 1989, Seiten 188 bis 194.

Georg Dehio, „Handbuch der Deutschen Kunstdenkmäler“, Band Baden-Württemberg I. Berlin, München, 1993, Seiten 421 und 422.

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Kirchheim a. Ries (Ostalbkreis),
Katholische Pfarrkirche Mariä Himmelfahrt. Ehemaliges Zisterzienserinnenkloster, Stephanskapelle

Eine ausführliche Klosterbeschreibung ist in unserer Darstellung der Allerheiligenkapelle wiedergegeben. Das Kloster wurde 1267 von den Oettingern gegründet. Es ist in großen Teilen erhalten. Die heutige spätgotische Kirche wurde Anfang des 14. Jahrhunderts erbaut. Das Kloster hat neben der Kirche noch vier Kapellen: Münsterkapelle, Allerheilugenkapelle, Stephanskapelle und Stiftskapelle. Neben der  Allerheiligenkapelle (oder „Frauenchor“) besitzt noch die Stephanskapelle Wandmalereien. Diese Kapelle liegt unter der Nonnenempore. Sie ist von der Kirche aus direkt zugänglich. Mehrere Oettingen-Grabplatten sind im Raum erhalten. Weiter steht an der Ostwand ein Altarziborium aus dem 14. Jahrhundert. In dessen Spitzbogenzwickeln sind in spätgotischer Ausmalung in schlechtem Zustand die Anbetung der Könige, der heilige Martin und zwei Heilige erhalten. Auf der Ostwand, unter der getäfelten Flachdecke, sind in ebenfalls schlechter Erhaltung fast ohne Übergang nebeneinander Marienkrönung, Stephansmartyrium und der heilige Christophorus mit dem Kinde gemalt.


Literatur:

Wolf Wirth, „Kirchheim am Ries“, Kunstführer Dr. Schnell, Nr. 845, 2. Auflage, München 1987, Seite 11.

„Reclams Kunstführer“, Band Baden-Württemberg, Stuttgart 1979, Seiten 315 und 316

„Der Ostalbkreis“, Herausgeber Gustav Wabro, Stuttgart und Aalen 1978, Seite 340.

Konrad A. Theiss, „Kunst- und Kulturdenkmale im Ostalbkreis“, Stuttgart 1989, Seite 192.

Georg Dehio, „Handbuch der Deutschen Kunstdenkmäler, Band Baden-Württemberg I, Berlin, München 1992, Seite 422.

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Kirchheim unter Teck (Kreis Esslingen),
Evangelische Stadtpfarrkirche (St. Martin)

Die heutige Kirche, die eine romanische Vorgängerin hat, wurde um 1400 als Basilika erbaut. Der netzrippengewölbte Chor von 1453 und der Westturm von 1568 blieben nach dem großen Stadtbrand von 1690 erhalten. Das Langhaus brannte ab, daher ist nichts mehr von seiner einst umfangreichen Ausmalung erhalten. Nördlich am eingezogenen Chor ist die sternrippengewölbte Sakristei angebaut, in der östlichen Fensternische sind aus der Erbauungszeit Wandbilder von Heiligen zu sehen. Weiter ist in der Sakristei ein Wandgemälde, Moses darstellend, vermutlich aus der Zeit nach dem Stadtbrand, erhalten. Schließlich sind im Chor bescheidene Reste eines Zyklus´ aus dem Ende des 15. Jahrhunderts übrig geblieben. In diesem werden die zehn ägyptischen Plagen den zehn Geboten gegenübergestellt.

Literatur:

Adolf Schahl, „Kunstbrevier Neckarschwaben“, Stuttgart 1966, Seite 128.

Günter Memmert, „Kirchen und Klöster der Schwäbischen Alb“, Stuttgart 1983, Seiten 53 bis 55.

Werner Fleischhauer, „Renaissance im Herzogtum Württemberg“, Stuttgart 1971, Seiten 360 und 370.

„Heimatbuch des Kreises Nürtingen“, Herausgeber Hans Schwenkel, Würzburg 1953, Seiten 417 bis 420.

Norbert Bongartz und Jörg Biel, „Kunst, Archäologie und Museen im Kreis Esslingen“, Stuttgart 1983, Seiten 139 bis 142.

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Kisslegg (Kreis Ravensburg),
Schloß der Fürsten von Waldburg-Wolfegg („Altes Schloß“)

Das „Alte Schloß“ in seiner heutigen Gestalt wurde im dritten Viertel des 16. Jahrhunderts erbaut. Wir haben eine Tiefenburg mit einem großen Staffelgiebel und vier verhältnismäßig kleinen Türmen vor uns. Sie kam 1702 an die Waldburg-Wolfegg.

Im Jahre 1950 wurden im ersten Stock des Nordost-Eckturms vom Schloßherrn Wandmalereien von 1580 im manieristischen Stil gefunden. Sie wurden vom Restaurator Josef Lutz, Leutkirch, konserviert. Vor einem Hintergrund mit Ranken und Vögeln sind fünf Wandgemälde zu sehen: Christus mit der Samariterin am Brunnen; in der Hochzeit zu Kanaan sitzt Christus am Tisch und sieben weitere Männer und Frauen sitzen und stehen dabei; zwei Männer und eine Frau sitzen mit dem Herrn am Tisch, während Magdalena ihm mit ihren Haaren die Füße trocknet; Abraham und die drei Engel an einem runden Tisch; die Kundschafter mit den Trauben an einer Tragstange auf der Rückkehr zu Moses (schlecht erhalten). Es ist sicher, daß entsprechend der Verwendung des Zimmers biblische Themen ausgesucht wurden, die mit dem Essen und Trinken in Verbindung stehen.

Literatur:

Georg Dehio, „Handbuch der Deutschen Kunstdenkmäler“, Band Baden-Württemberg, Berlin, München 1964, Seite 250.

„Reclams Kunstführer“, Band Baden-Württemberg, Stuttgart 1979, Seite 321.

Alfons Kasper, „Kunstwanderungen im Herzen Oberschwabens“, Schussenried 1963, Seite 75.

Adolf Schahl, „Kunstbrevier Oberschwaben“, Stuttgart 1961, Seiten 74 bis 80.

Unterlagen von Schloß Waldburg-Wolfegg vom 10.03.1995.

Eva Heye, „Wandmalereien im Regierungsbezirk Südwürttemberg-Hohenzollern“, Manuskript, Tübingen 1964(?).

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Kleinallmendingen (Gemeinde Allmendingen,  Alb-Donau-Kreis),
Katholische Filialkirche St. Laurentius

Laut J. Klaiber wurde die Kirche Anfang des 15. Jahrhunderts errichtet. Sie besitzt ein flachgedecktes Schiff und einen spätgotischen gewölbten Chor mit 3/8-Schluß. Aus dieser Zeit nach 1400 stammen auch die von Brzoska im Jahre 1961 freigelegten Wandmalereien. Sichtbar sind Reste einer Geißelung Christi auf der Langhaus-Nordwand und geringste Reste eines Feiertagschristus  (also Christus, dargestellt mit Arbeitsgeräten, deren Verwendung an Sonn- und Feiertagen dem Herrn Qualen bereiten). Eine weitere Restaurierung erfolgte 1857. Die Kirche war ursprünglich wohl ganz ausgemalt.

Literatur:

Eva Heye, „Wandmalereien im Regierungsbezirk Südwürttemberg-Hohenzollern“, Manuskript Tübingen 1964.

„Der Alb-Donau-Kreis“, Herausgeber Landesarchivdirektion Baden-Württemberg (J. Klaiber), Sigmaringen 1989, Band I, Seite 363.

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Kleincomburg (Gemeinde Schwäbisch Hall),
Ehemalige Propsteikirche St. Ägidius

St. Ägidius ist eine romanische dreischiffige Säulenbasilika mit Querschiff, sie wurde im Jahre 1108 gegründet und um 1120 geweiht. Die Wände sind durch Säulen und Pilaster gegliedert. Fünf Joche durchlaufen das flachgedeckte Langhaus, das in den Altarraum mündet. Dieser besitzt einen rechteckigen Chorabschluß, an den die Apsis angebaut ist. Nur noch der Chor besitzt ein Gewölbe. Die südliche und nördliche Apsis sind verschwunden. Die romanische Ausmalung der Kirche, die sonst völlig ausgeräumt ist, stammt aus dem 12. Jahrhundert. In der Wölbung der Apsis ist Christus in der Mandorla dargestellt, umgeben von den vier Evangelistensymbolen und Heiligen. Unterhalb von Christus stehen die Kirchenlehrer. Unter diesen wiederum sind die Büsten von Heiligen gemalt. Im Scheitel des Chores sind von Ost nach West vier seltene und zum Teil seltsame Bilder zu sehen: Christus in der Kelter (vgl. Schahl in „Schwäbische Heimat“, Heft 5/1951), die Kreuzigung Christi mit Ecclesia und Synagoge, wobei die Ecclesia sein Blut auffängt und die Auferstehung Christi gleichzeitig mit der Auferstehung der Toten. An den Seitenwänden steht je ein Prophet, darunter sind die Reste von Jagdszenen aus der Legende des heiligen Ägidius dargestellt.

Zu der Frage, wie weit diese Wandgemälde dem ursprünglichen Zustand entsprechen, schreibt Hans Christ im „Schwäbischen Heimatbuch“ von 1922:

„Als mustergültige Wiederherstellung ihrer Zeit galten die 1877/1882 behandelten Malereien in der Ägidiuskirche von Klein-Komburg. Wie weit ihre Freilegung 1877 geglückt war, läßt sich heute nicht mehr feststellen, da fotographische Aufnahmen nach beendeter Aufdeckung kaum gemacht worden sind. Nach dem Charakter der Malereien darf angenommen werden, daß der Restaurator die vorhandene Zeichnung als Grundlage für seine Übermalung benutzt hat, so daß die Komposition im ganzen und der Aufbau der Figuren im einzelnen dem Urbild einigermaßen entsprechen mögen. Innerhalb dieser Grenzen aber ist süßlich-nazarenischem Geiste folgend, entgegen der romanischen Auffassung, freigestaltet worden.“ Dies als grundsätzliche Stellungnahme eines profunden Kenners zu den nicht seltenen Übermalungen in unseren Kirchen.

Literatur:

Heinried Wischermann, „Romanik in Baden-Württemberg“, Stuttgart 1987, Seiten 13 und 314.

Fritz Arens „Die Comburg“, Königstein im Taunus 1979, Seiten 44 bis 46.

„Reclams Kunstführer“, Band Baden-Württemberg, Stuttgart 1979, Seiten 638 bis 640.

Georg Dehio, „Handbuch der Deutschen Kunstdenkmäler“, Band Baden-Württemberg I, Berlin, München 1993, Seiten 427 und 428.

Hans Christ, „Schwäbische Monumentalmalereien des Mittelalters und ihre Pflege“, in „Schwäbisches Heimatbuch 1922“, neunter Band, Stuttgart 1922, Seiten 40 und 53.

Horst Clauß u.a., „Kunst und Archäologie im Kreis Schwäbisch Hall“, Stuttgart und Aalen 1979, Seiten 129 und 132.

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Kleingartach (Gemeinde Eppingen, Kreis Heilbronn),
Evangelische Pfarrkirche (St. Martin)

Die ehemalige St. Martinskirche ist vor allem wegen ihrer umfangreichen Ausmalung bekannt. Ja, man schrieb, daß sie in Deutschland ein einmaliges Beispiel dafür sei, wie wir uns vollständig ausgemalte Kirchen in ihrer farblichen Wirkung vorstellen müssen.

Wir haben eine gotische Chorturmkirche vor uns, deren  einschiffiges, flachgedecktes Schiff im Jahre 1468 fertiggestellt wurde. Der Rechteckchor ist eingezogen. Wegen eines Orgeleinbaus wurde 1721 der Chorbogen vergrößert. Hierdurch Verlust der Malereien auf der Langhaus-Ostwand. Wandmalereien auf der Nord- und Südwand des Langhauses wurden 1906 und 1955 aufgedeckt. Jene von 1955 kamen bei allgemeinen Erneuerungsarbeiten durch die Aufmerksamkeit des Restaurators W. Eckert, Bad Mergentheim, zutage. Er führte auch die Renovierung durch. (Die ersten Wiederherstellungsarbeiten im Jahre 1908 erfolgten durch Kämmerer, Kleingartach.)

Die Erzählung in je drei Reihen beginnt auf der Nordwand mit der Erschaffung des Kosmos. Es folgen die Erschaffung Adams, die Erschaffung Evas, der Sündenfall, die Vertreibung aus dem Paradies und die Arbeit Adams und Evas auf dem Felde. Zweite Reihe: Der Mord Kains an Abel, die Arche Noah, Joachims Tempelbesuch, die Goldene Pforte und Marias Tempelgang. Dritte Reihe: Die Verkündigung an Maria, die Geburt Christi, Verkündigung an die Hirten, die Anbetung des Kindes und die Darstellung im Tempel. Auf der Südwand sind die Leidensgeschichte, Ostern und Pfingsten gemalt. Die Leidensgeschichte Christi beginnt in der ersten Reihe mit dem Abendmahl. Es folgen die Fußwaschung und Gethsemane. Danach ist der Judaskuss dargestellt, weiter Christus vor Herodes und vor Kaiphas. Die zweite Reihe zeigt die Kreuzigung, die Kreuzabnahme und die Grablegung. In der dritten Reihe sind nur Christus als Gärtner, Christi Himmelfahrt und das Pfingstwunder zu sehen. Zu erwähnen sind noch in den Fensterlaibungen der Nord- und Südwand der heilige Wolfgang, der heilige Antonius, die Heiligen Katharina, Petrus, Andreas und zwei weitere unbekannte Apostel, Sebastian, Veit, Ottilie, die heilige Elisabeth und ein unbekannter heiliger Bischof. Auf der Westwand sind aus der ersten Hälfte des 16. Jahrhunderts nur modisch Gekleidete aufgedeckt worden. Schließlich sind auf der Nord- und Südwand unterhalb der Bilder Vorhangdraperien gemalt.

Literatur:

Matthias Klein, „Schöpfungsdarstellungen mittelalterlicher Wandmalereien in Baden-Württemberg und in der Nordschweiz“, Freiburg 1982, Seiten 173 bis 190.

Georg Sigmund Graf Adelmann, „Mittelalterliche Wandmalereien in Nordwürttemberg“ in „Heilige Kunst“, Stuttgart 1956, Seite 21.

Georg Dehio, „Handbuch der Deutschen Kunstdenkmäler“, Band Baden-Württemberg I, Berlin, München 1993, Seite 427.

Georg Dehio, „Handbuch der Deutschen Kunstdenkmäler“, Band Baden-Württemberg, Berlin, München 1964, Seite 251.

„Stadt- und Landkreis  Heilbronn“, Redaktion Hans Schleuning, Stuttgart und Aalen 1974, Seite 152.

Julius Fekete, „Kunst- und Kulturdenkmale in Stadt- und Landkreis Heilbronn“, Stuttgart 1991, Seite 156.

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Kleiningersheim (Gemeinde Ingersheim, Kreis Ludwigsburg),
Evangelische Pfarrkirche (St. Georg)

Die kleine Kirche, in den Jahren 1601/1602 einheitlich neu erbaut, ist eine Chorturmanlage. Ihr enger Chorraum, der noch Wandmalereien besitzt, hat ein Kreuzrippengewölbe.

Nach den Baujahren, am Anfang des 17. Jahrhunderts, wurde der Chor in einfachem illusionistischen Kirchenstil ausgemalt. Auf der Nordwand sind stehend die vier Evangelisten mit ihren Symbolen dargestellt (der Engel als Kleinkind!). Auf der Südwand ist aus der Taufszene nur noch Christus erhalten. Das Fenster im Osten des Chores ist mit Rollwerk geschmückt, ebenso die Fensterlaibung.

 

 


Literatur:

Georg Dehio, „Handbuch der Deutschen Kunstdenkmäler“, Band Baden-Württemberg I, Berlin, München 1993, Seite 427.

Ulrich Gräf, „Kunst- und Kulturdenkmale im Kreis Ludwigsburg“, Stuttgart 1986, Seiten 136 und 137.

„Der Kreis Ludwigsburg“, Herausgeber Ulrich Hartmann, Stuttgart und Aalen 1977, Seite 160.

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Kocherstetten (Gemeinde Künzelsau, Hohenlohekreis),
Evangelische Pfarrkirche (St. Maria)

Die evangelische Pfarrkirche ist die Ortskirche von Kocherstetten. Sie wurde etwa 100 Jahre nach dem prächtigen Schloßbau errichtet. Von der romanischen Vorgängerin ist noch der untere Teil des Chorturms aus der Zeit um 1300  erhalten. Das heutige Langhaus wurde mit der Sakristei um 1510 erbaut. Das Langhaus ist ein flachgedeckter Rechteckraum; der Rechteckchor ist eingezogen. Innen besitzt dieser ein Tonnengewölbe. Das ganze Gewölbe und die rechte Ostwandhälfte wurden um 1350 ausgemalt.

Die Malereien sind zum großen Teil stark beschädigt. Sie wurden bei Renovierungsarbeiten 1957 freigelegt. In der Mitte der Wölbung thront Christus als Weltenrichter auf dem Regenbogen und erhebt segnend beide Hände. Über den Knien liegt ein roter Mantel. Ein Hinweis auf die Dornenkrönung und den Purpurmantel der Kriegsknechte?. Um Christus schweben Engel mit den Leidenswerkzeugen. In der Mitte der Längsseiten die fürbittenden Maria und Johannes der Evangelist mit je sechs Heiligen. Den unteren Abschluß bildet ein gemaltes Wellenband. Auf der Chorostwand die Gefangennahme Christi. Hinter ihm steht Petrus (gleichfalls stark beschädigt). Darunter folgt eine spätere Darstellung der Marter der zehntausend Christen (?). Die Bilder sind zum Teil stark ergänzt. Um 1620 erhielten Türen, Fenster und Chorbogen eine Roll- und Beschlagswerkumrahmung.

Literatur:

Georg Himmelheber, „Die Kunstdenkmäler des ehemaligen Oberamts Künzelsau“, Stuttgart 1962, Seiten 197 bis 199.

Georg Dehio, „Handbuch der Deutschen Kunstdenkmäler“, Band Baden-Württemberg I, Berlin, München 1993, Seiten 431 und 432.

Eugen Gradmann, „Kunstwanderungen in Württemberg und Hohenzollern“, Stuttgart 1979, Seite 172.

P. Morand, „Bilder der Bibel“, Bad Mergentheim 1980, Seite 186.

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Kohlstetten (Gemeine Engstingen, Kreis Reutlingen),
Evangelische Pfarrkirche (Unserer Lieben Frau)

Erste Nennung einer Kirche im Jahre 1161. Es folgten Um- und Neubauten. Die heutige Kirche wurde im 17. Jahrhundert und später errichtet. Lediglich die Ostwand einer Chorturmkirche aus dem 12. Jahrhundert blieb aus früherer Zeit erhalten. Die kleine Kirche ist ein einfacher Rechtecksaal mit flacher Bretterdecke ohne eigenen Chorraum. Die „Chorwand“ ist gerade geschlossen mit einem Ostfenster in der Mitte. Hier wurden bei Renovierungsarbeiten in den Jahren 1956/ 1957 spätgotische qualitätsvolle Wandmalereien vom Restaurator Hans-Dieter Ingenhoff, Tübingen, freigelegt und restauriert. Es handelt sich um Bilder aus dem Leben Christi und Mariä. Je zwei ergänzte Bilder sind in drei Reihen links und rechts vom Chorfenster angeordnet. Zu sehen sind oben links Maria als Tempeljungfrau, oben rechts die Zurückweisung von Joachims Opfer; Mitte links der stark beschädigte zwölfjährige Jesus im Tempel, Mitte recht der Einzug Christi in Jerusalem. Die beiden unteren Bilder zeigen nur noch schwer erkennbar links zwei Heilige, rechts zwei nur noch fragmentarische Gestalten. In den beiden Fensterlaibungen sind links die Heiligen Barbara und Margaretha, rechts die Heiligen Helena und Katharina dargestellt. Im Fensterscheitel ist das Schweißtuch der heiligen Veronika und im flachen Stichbogen ein Engel mit zwei Wappen gemalt. Nach oben sind die Bilder durch ein Wellenband abgeschlossen. Während E. Heye für die erzählenden Wandmalereien das frühe 15. Jahrhundert annimmt, geht H. Hoffmann vom späten 15. Jahrhundert aus.

Literatur:

Herbert Hoffmann, „Drei neu aufgedeckte gotische Wandmalereien zu Kohlstetten, Riederich und Altingen“ im „Nachrichtenblatt der Denkmalpflege in Baden-Württemberg“, Freiburg, Heft 1 / 1959.

Lothar Gonschor, „Kulturdenkmale und Museen im Kreis Reutlingen“, Stuttgart 1989, Seite 7.

Eva Heye, „Wandmalereien im Regierungsbezirk Südwürttemberg-Hohenzollern“, Manuskript, Tübingen 1964(?).

Bruno Kadauke, „Wandmalerei der Gotik im südöstlichen Baden-Württemberg“, Reutlingen 1991, Seiten 208 und 209.

Georg Dehio, „Handbuch der Deutschen Kunstdenkmäler“, Band Baden-Württemberg, Berlin, München 1964, Seite 255.

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Königheim (Main- Tauber-Kreis),
Friedhofskapelle Unserer Lieben Frau

Eine spätgotische Kapelle wurde 1319 erstmals genannt. Erbaut wurde die heutige, barockisierte Kapelle in drei Abschnitten: im 14. Jahrhundert, am Ende des 15. Jahrhunderts und 1615. Im Jahr 1615 wurde der Chor mit Renaissancefenstern neu errichtet. Im gleichen Jahr kam, hier einmal umgekehrt, der Friedhof hinzu.

Aus den ersten Jahrzehnten des 16. Jahrhunderts wurden bei der letzten Renovierung 1970 in Schiff und Chor Wandmalereien freigelegt und restauriert. Schiff: Aus dem Mittelalter ist die Nordwand erhalten. Hier sind drei übereinander angeordnete Malereien zu sehen: Das obere Bild zeigt Jesus und die schlafenden Jünger am Ölberg; in der Mitte folgt die Verspottung Christi durch die Kriegsknechte; im unteren ist die Kreuzigung mit der Muttergottes, der heiligen Magdalena und dem Jünger Johannes dargestellt. Chor. Der Chor wurde, wie oben angeführt, 1615 mit Renaissance-Fenstern neu erbaut und gewölbt. Das Ostfenster besitzt Beschlagwerk mit drei Wappen über der Stirnwand. Ein neugotisches Fenster wurde 1873 auf der südlichen Chorwand eingesetzt. Hier ist im unteren Drittel ebenfalls noch Beschlagwerk sichtbar. Links daneben steht im Kirchenstil (?) Petrus mit dem Schlüssel in der linken Hand.

Literatur:

P. Morand, „Bilder der Bibel“, Bad Mergentheim 1980, Seite 186.

Georg Dehio, „Handbuch der Deutschen Kunstdenkmäler“, Band Baden-Württemberg I, Berlin, München 1993, Seite 433.

Franz Gehrig, „Königheim. Alter Marktflecken und Weinort“, Ortschronik 1986.

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Königseggwald (Kreis Ravensburg),
Katholische Pfarrkirche St. Georg

Die heutige Kirche, die eine im Mauerwerk zum Teil noch erhaltene romanische Kirche als Vorgängerin hat, wurde in den Jahren 1486 bis 1490 erbaut. Ihre dreischiffige Staffelhalle besitzt keine Fenster im Hochschiff. Der Turm an der nördlichen Chorseite entstand bereits 1481. 1959 wurde an der östlichen Stirnwand des südlichen Seitenschiffes Wandmalereien aufgedeckt. Zu sehen ist ein Altarwandbild mit Christus am Kreuz, zu seiner Rechten Maria, zu seiner Linken der Jünger Johannes. Anscheinend waren links und rechts noch je eine Person gemalt. Während neben Maria Reste der heiligen Katharina sichtbar sind, sind es bei Johannes nur noch Farbflecke. Auffallend ist der überschlanke Gekreuzigte. Das Bild ist nach oben durch einen Fries und nach unten durch ein Zickzackband begrenzt. Es wurde schon in der ersten Hälfte des 14. Jahrhunderts gemalt.

Literatur:

Eva Heye, „Wandmalereien im Regierungsbezirk Südwürttemberg-Hohenzollern“, Manuskript, Tübingen 1965.

Jürgen Michler, „Gotische Wandmalereien am Bodensee“, Friedrichshafen 1992, Seiten 48 und 173.

Bruno Kadauke, „Wandmalerei der Gotik im südöstlichen Baden-Württemberg“, Reutlingen 1991, Seiten 46 und 47.

„Reclams Kunstführer“, Band Baden-Württemberg, Stuttgart 1979, Seite 326.

Adolf Schahl, „Kunstbrevier Oberschwaben“, Stuttgart 1961, Seite 102.

Georg Dehio, „Handbuch der Deutschen Kunstdenkmäler“, Band Baden-Württemberg, Berlin, München 1964, Seite 254.

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Konstanz,
Ehemalige Augustinerkirche zur Heiligen Dreifaltigkeit

Klostergründung im Jahr 1268. Ausbau in den Jahren 1303, 1328 und 1361. Säkularisation durch Joseph II. 1812 Pfarrkirche zur Heiligen Dreifaltigkeit. 1417, also während des Konzils, spätgotische Wandmalereien, welche nach Übertünchung 1907 wieder freigelegt und übermalt wurden. 1957 teilweise „Entrestaurierung“! Die Kirche ist eine dreischiffige Basilika mit Rechteckchor und ursprünglicher Flachdecke. Wir haben ein Denkmal erster Ordnung mit Malereien vorzüglicher Qualität vor uns (man nimmt, wie in Stuttgart-Mühlhausen), böhmischen Einfluß an. Von den hier tätigen drei Meistern sind die Namen Heinrich Grübel, Kapsar Sünder und Johann Lederhoser bekannt. Ihre Vita gibt keinen Hinweis auf Böhmen. Der Obergaden ist in drei Bildreihen aufgeteilt: In der Fensterzone wechselten ursprünglich Rundfenster und Medaillons einander ab. In den Medaillons wurden 1957 bei Restaurierungsarbeiten stark beschädigte Propheten- büsten aufgedeckt, wie zum Beispiel Moses, Hosea, Ezechiel, Michäas und König David. Darunter, in durchlaufenden Bildfolgen der gemalten Laufgänge wird mit Heiligen, Äbten und Mönchen der Stammbaum der Augustinerregeln dargestellt. Schließlich sind in den Arkadenzwickeln musizierende Engel und thronende Personen von starker Ausdruckskraft, wie König Sigismund und Heilige seines Hauses, ein Bischof, ein Herzog, ein weiterer König, die heilige Barbara zu sehen. Die Thronenden sind ausschließlich Heilige. Gestützt von den Kaiserlichen und vermittelt durch den Orden soll den Worten der Propheten Recht geschehen. Die Friese laufen von der Langhaus-Nordwand über die Westwand zur Südwand. Die Westwand ist durch die Orgelempore verdeckt.

Literatur:

„Reclams Kunstführer“, Band Baden-Württemberg, Stuttgart 1979, Seiten 337 und 338.

Jürgen Michler, „Gotische Wandmalereien am Bodensee“, Friedrichshafen 1992, Seiten 176 bis 178.

Emil Lacroix und Heinrich Niester, „Kunstwanderungen in Baden“, Stuttgart 1959, Seiten 17 und 18.

„Der Landkreis Konstanz“, Band III, Herausgeber Landesarchivdirektion Baden-Württemberg, Sigmaringen 1979, Seiten 475 und 476.

Ulrike Claviez, „Die Wandmalereien der Veitskapelle in Stuttgart-Mühlhausen“, Dissertation, Tübingen 1976, Seiten 151 bis 153.

Georg Dehio, „Handbuch der Deutschen Kunstdenkmäler“, Band Baden-Württemberg, Berlin, München 1964, Seite 263.

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Konstanz,
ehemaliges Dominikanerkloster

Die Dominikanermönche begannen den Bau des Klosters nach ihrer Ansiedelung im Jahre 1236. Um 1270 Fertigstellung. 1785 wurde das Kloster aufgelöst; 1873 Umbau zum Hotel. Wir haben eine dreischiffige flachgedeckte, spätromanische Säulenbasilika vor uns. Die Kirche besitzt zehn von Säulen getragene Arkaden. Im übrigen ist sie entsprechend der schlichten Ordensarchitektur der zweiten Hälfte des 13. Jahrhunderts gestaltet.

Es werden zwei Ausmalzeiten der Wände genannt, die frühere um 1276, (die älteste gotische Malerei im Bodenseeraum und ihr Ausgangspunkt); die spätere ist die um 1300 begonnene. Zur ersten Ausmalung gehören sieben stehende Heilige im Mittelschiff, fast alle weiteren Gemälde des Klosters gehören zur zweiten Gruppe ab 1300. An der östlichen Stirnwand des nördlichen Seitenschiffes steht streng frontal Johannes der Täufer mit dem Lamm; links und rechts von ihm im Ornat die Konstanzer Heiligen Gebhard und Konrad, der Barfüßermönch Franziskus und der Märtyrer Petrus, die Prediger Dominikus und Antonius. Die Gemälde waren schwer beschädigt und wurden verrestauriert (Knoepfli). 1965 wurden aus der Zeit um 1300 zwei schöne Tondi mit der Krönung Mariä von der Chorstirnwand zur Mittelschiff-Westwand versetzt. Anfang des 14. Jahrhunderts, in der Manessezeit, wurden die ersten monumentalen Malereien im Westteil des Mittelschiffes mit Sitz- und Standfiguren in doppelter Lebensgröße gemalt. Erhalten sind die Heiligen Augustinus und Nikolaus, sowie David mit der Harfe und Bathseba. Sie wurden ebenfalls 1965 aufgedeckt. Eine Kreuzigungsgruppe am einstigen Lettner aus der Zeit um 1300 zeigt links vom Gekreuzigten die Muttergottes mit einem Schwert in der Brust und den Evangelisten Johannes (Knoepfli: 3. oder 4. Jahrzehnt). Die Kirche besitzt im nördlichen Seitenschiff ebenfalls aus der Zeit um 1300 einen außergewöhnlichen Märtyrerfries. Dieser ging ursprünglich über die ganze Länge der Wand. Drei Reihen zu je 34 Medaillons stellten insgesamt 102 Märtyrer in edler und lebendiger Linienführung dar. Ihre verklärten Gesichter deuten schon auf das Jenseits hin. Drei Reihen zu je 23 Medaillons der Heiligen, wie Ignatius, Vinzenz, Sebastian und Georg sind noch zu sehen. Östlich an den Märtyrerfries anschließend ist in schlechtem Zustand aus der Zeit um 1320/1330, wie in Heiligkreuztal und Nagold, Maria mit dem Jesusknaben (oder die heilige Dorothea?) erhalten.

Literatur:

Jürgen Michler, „Gotische Wandmalereien am Bodensee“, Friedrichshafen 1992, Seiten 178 bis 180.

Max Wingenroth, „Die in den letzten zwanzig Jahren aufgedeckten Wandgemälde im Großherzogtum Baden“ in „Geschichte des Oberrheins“, Band XX, Heidelberg 1905, Seiten 433 und 434 sowie 440.

Albert Knoepfli, „Kunstgeschichte des Bodenseeraums“, Band 1, Konstanz und Lindau 1961, Seiten 162 und 166.

Alfred Walz, „Die mittelalterlichen Wandgemälde der ehemaligen Dominikanerkirche in Konstanz“, Frankfurt am Main 1989.

Jürgen Michler, „Neue Funde und Forschungen am Bodensee“, in „Deutsche Kunst- und Denkmalpflege“, 44. Jahrgang, 1986, Heft 1, Seiten 86 bis 88.

Georg Dehio, „Handbuch der Deutschen Kunstdenkmäler“, Band Baden-Württemberg, Berlin, München 1964, Seite 263.

„Reclams Kunstführer“, Band Baden-Württemberg, Stuttgart 1979, Seiten 336 und 337.

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Konstanz,
ehemalige Kapelle des Heilig-Geist-Spitals (Haus des Südkuriers, Marktstätte)

In der Stadtmitte liegt das einstige Heilig-Geist-Spital, noch als Verlagsgebäude erhalten. Das Spital wurde 1225 gestiftet; 1403 brannte es mit der Stadt ab. Im Erdgeschoß und im ersten Stock war je ein großer Krankensaal. 1812 kam es durch die Säkularisation in private Hände. 1945 wurde der „Südkurier“ Besitzer. Im unteren Geschoß ist am mittleren quadratischen Pfeiler der an einen Baum gefesselte heilige Sebastian dargestellt. Im Obergeschoß, heute ein Büroraum, war die Kapelle. An ihrer Ostwand, links und rechts vom Mittelfenster, wurden durch den Restaurator M. Eschenbach Wandmalereien aufgedeckt und gesichert. Rechts vom Fenster sind aus der Zeit um 1400 noch schwach sichtbare Reste eines Passionszyklus’ erhalten. Links ist um 1460 bis 1480 ein großer Gnadenstuhl mit Engeln und Heiligen zu sehen. Sein unterer Teil ist barock verändert.

Literatur:

Elfriede Schulze-Battmann, „Probleme bei der Erhaltung und Instandsetzung von Schmuck an Wänden und Decken historischer Gebäude“ in „Nachrichtenblatt der Denkmalpflege in Baden-Württemberg“, Freiburg, Heft 1, 1965, Seite 18.

Jürgen Michler, „Gotische Wandmalereien am Bodensee“, Friedrichshafen 1992, Seite 180.

Alfons Beck, „Das Heilig-Geist-Spital“ in „Die Kulturgemeinde“, Heft 9, Mai 1964, Seiten 2 bis 5.

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Konstanz
Münster Unsere Liebe Frau, Langhaus, Chor, Margaretenkapelle und Bernarduskapelle

Das Konstanzer Münster hat den reichsten Bestand an Wandmalereien im Lande. Hinzu kommt seine künstlerische Ausstrahlung im Bodenseeraum. Bis 590 reichte die Konstanzer Diözese zurück (1821 wurde sie aufgehoben). Das Konzil von 1414 bis 1418 hatte für die Wandmalerei Bedeutung durch Kaiser Sigmunds Stiftung zur Ausmalung in der Dreifaltigkeitskirche. Die erste Kirche soll um 615 errichtet worden sein. Die erste Nennung datiert von 780. Das heutige Mauerwerk reicht bis um das Jahr 100 zurück. 1089 wurde die Kirche geweiht, eine dreischiffige Säulenbasilika mit Querhaus und eingezogenem, gerade geschlossenem Chor.

Folgende Wandmalereien sind im Langhaus, seinen Kapellen und im Chor noch zu sehen:

Im Kirchenschiff steht an der Westwand des südlichen und nördlichen Seitenschiffes je ein heiliger Christophorus. Der ausdrucksstarke, ältere wurde um 1435 Anfang der Spätgotik im südlichen Seitenschiff gemalt. Überlebensgroß reicht er bis unter die Gewölbebögen. Er wurde 1913 von Mader, Konstanz, freigelegt. Der jüngere, nördliche entstand um 1470 im spätgotischen Stil.

Im Kirchenschiff ist von den fünfundzwanzig Kapellen hinsichtlich Wandmalereien nur die Bernarduskapelle, die vierte Kapelle im südlichen Seitenschiff, von Westen gezählt, in gutem Zustand. Sie wurde 1579 ausgemalt und 1909 freigelegt. Im Zwickel über der Kapelle wurden jugendliche Hermen und zwei Engel mit Wappen gemalt. Am Gewölbe sind als Halbfiguren in Medaillons Christus und Maria zu sehen.

Im Chor wurde an drei Wänden ein romanisches Mäanderband in der zweiten Hälfte des 13. Jahrhunderts durch einen Fries mit Tierkreiszeichen und Monatsbildern ersetzt. Zwischen den Medaillons sind verschiedenfarbige Palmetten und Blätter gemalt. Der Erhaltungszustand ist schlecht; es sind nur noch sieben Tierkreiszeichen und ein Monatsbild erhalten.

Am Chor nach Süden anschließend wurde im frühen 15. Jahrhundert die zweigeschossige Margaretenkapelle errichtet. Im unteren Raum ist an der Südwand das Grabmal  Otto III von Hochberg und an der Westwand ein „Tryptichon“ zu sehen. Die Malerei zum Grabmal wurde um 1445, jene im Tryptichon in der ersten Hälfte des 15. Jahrhunderts geschaffen. Der Maler Mader, Konstanz, deckte die Gemälde auf und restaurierte sie, das Bild hinter dem Grabmal 1911 und das Tryptichon 1899.

Grabmal: Ein zweiteiliges, stark beschädigtes Gemälde; unten in der Sarkophagnische eine Kreuzigung mit Maria, Johannes und Petrus. Weiter zwei kniende Ritter des Hauses Hochberg. Im oberen Bild, hinter frühester Illusions- und Schattenmalerei einer gotischen Brüstung, steht Maria im Strahlenkranz mit dem Kind im Arm. Rechts und links von ihr je zwei Engel; hinter ihr ein fünfter, der die Krone über ihrem Haupt hält.

Tryptichon. Im linken Bild auf dem Thron der segnende Christus, um ihn Engel.  Auf dem rechten Bild der niedergezwungene Satan auf einem Thron. Über dem Satan der heilige Michael, gerüstet und mit einer Lanze, weitere Engel zu seinen Seiten. Beide Bilder sind ein Hinweis auf die unbefleckte Empfängnis Mariä. Im Bild darüber wieder Maria mit dem Kind auf dem Arm. Seitlich schweben zwei Engel.

Literatur:

Heribert Reiners, „Das Münster unserer lieben Frau zu Konstanz“, Konstanz 1955, Seiten 233 bis 254.

Jürgen Michler, „Gotische Wandmalerei am Bodensee, Friedrichshafen 1992, Seiten 173 bis 177.

Georg Dehio, „Handbuch der Deutschen Kunstdenkmäler“, Band Baden-Württemberg, Berlin, München 1964, Seiten 255 bis 261.

Adolf Schahl, „Kunstbrevier für das Bodenseegebiet“, Stuttgart 1959, Seiten 52 und 53.

Heribert Reiners, „Die Basilika unterer lieben Frau zu Konstanz“, Kunstführer Dr. Schnell, Nr. 581, München 1964, Seiten 10 bis 17.

„Reclams Kunstführer, Band Baden-Württemberg, Stuttgart 1979, Seiten 331 und 332.

Emil Lacroix und Heinrich Niester, „Kunstwanderungen in Baden“, Stuttgart 1959, Seiten 15 und 16.

„Der Landkreis Konstanz“, Herausgeber Landesarchivdirektion Baden-Württemberg, Sigmaringen 1979, Band III, Seite 471.

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Konstanz,
Münster Unsere Liebe Frau; obere Sakristei, Nikolauskapelle

Obere Sakristei: Wie bereits berichtet, ist das Münster eine dreischiffige Säulenbasilika und wurde 1089 geweiht. Die obere Sakristei, aus der Mitte des 14. Jahrhunderts mit ihrer mächtigen Balkendecke, liegt in der Nordostecke des Chores. Wahrscheinlich war sie früher Kapitelsaal. Die Bedeutung der oberen Sakristei rührt von einer Kreuzigung an der Ostwand her. Das besondere sind die ersten plastischen Rahmungen im Bodenseeraum, sowie das in der umlaufenden Rahmeninschrift gesicherte Entstehungsdatum von 1348. Schließlich sind die feinen, ausdrucksvollen Gesichter im Stil der Nach-Manessezeit zu erwähnen. Das hinter der Altarmensa gemalte Bild wurde nie übertüncht. Maria und Johannes Ev. im plastischen Rundbogen, der wiederum rechteckig umrahmt ist, stehen unter dem Kreuz. Der tote Herr hat sein Haupt zur Seite geneigt; die Füße sind stark verwunden. Während die Muttergottes links steht und betet, hat rechts Johannes sein Gesicht in die Rechte geschmiegt; mit der Linken rafft er sein Gewand.

Nikolauskapelle: Die Nikolauskapelle (früher „Schatzkammer“) wurde, mit Außnahme der romanischen Südwand, um das 14. Jahrhundert erbaut. Ihre Wandmalereien, die zum Teil durch schwere gotische Kästen mit dem Silber des Münsters verdeckt waren, wurden 1680 übertüncht, 1877 von J. Gramm wieder aufgedeckt und 1988 zum Teil renoviert. Sie stammen aus der Zeit des Konzils von 1414 bis 1418 und bedecken in zwei Reihen von je sechs Bildern die Südwand mit Darstellungen aus dem Leben des heiligen Nikolaus von Myra.

Das erste Bild zeigt den neugeborenen Heiligen betend beim ersten Bade, Nikolaus betet in einer Kirche, das Wunder mit den drei Goldkugeln und den Jungfrauen, der vor dem Hause kniende Vater, Priesterweihe des Heiligen, (beschädigt) Weihe zum Bischof, durch Nikolaus Rettung von Seeleuten im Sturm, Nikolaus läßt in einer Hungersnot Getreide nach Myra bringen, ein böser Geist will mit brennendem Öl Nikolaus’ Kirche zerstören (stark beschädigt), die Seeleute werfen das Öl in das Meer, Nikolaus rettet drei Unschuldige vor der Hinrichtung, der tote Heilige und drei Engel.

Auf der westlichen Schmalseite sind fünf weitere, heute zum großen Teil schlecht erhaltene Bilder zu sehen: Im ersten Bild die Ermordung eines Pilgers auf seinem Lager; im zweiten Bild dieselbe Szene, jedoch mit dem heiligen Nikolaus, der den Kopf wieder ansetzt. Vom dritten Bild sind nur Füße und Gegenstände erhalten, sowie ein Heiliger, der auf das Bett zugeht. Unter den Bildern läuft eine Sockeldekoration.

Literatur:

Heribert Reiners, „Das Münster Unserer Lieben Frau zu Konstanz“, Konstanz 1955, Seiten 244 bis 247.

Jürgen Michler, „Gotische Wandmalereien am Bodensee“, Friedrichshafen 1992, Seite 175.

Adolf Schahl, „Kunstbrevier für das Bodenseegebiet“, Stuttgart 1959. Seite 53.

Josef Gramm, „Spätmittelalterliche Wandgemälde im Konstanzer Münster“, Straßburg 1905, Seiten 10 bis 23 und 31 bis 39.

Max Wingenroth, „Die in den letzten zwanzig Jahren aufgedeckten Wandgemälde im Großherzogtum Baden“ in „Geschichte des Oberrheins“, Band XX, Heidelberg 1905, Seiten 444 bis 446.

Heribert Reiners, „Die Basilika Unserer Lieben Frau zu Konstanz“, Kunstführer Dr. Schnell, Nr. 581, München 1964, Seite 19.

„Reclams Kunstführer“, Band Baden-Württemberg, Stuttgart 1979, Seite 334.

Emil Lacroix und Heinrich Niester, „Kunstwanderungen in Baden“, Stuttgart 1959, Seite 16.

Melanie von Claparede, „Beiträge zur Konstanzer Wandmalerei in der ersten Hälfte des 14. Jahrhunderts. Die Konstanzer Kreuzigung von 1348“ im „Jahrbuch der Staatlichen Kunstsammlungen in Baden-Württemberg“, 8. Band, Berlin, München 1971, Seiten 7 bis 12.

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Konstanz (Kreis Konstanz),
Katholische Schottenkapelle (St. Jakobus)

Im 7. Jahrhundert waren die ersten Schotten nach Konstanz gekommen. 1142 wurde von ihnen das Kloster „St. Jakob zu den Schotten“ gegründet. 1589 folgte ein Neubau durch die Stadt Konstanz. Von 1785 bis 1870 war das Gotteshaus Friedhofskapelle. Nach 1870 verödete sie. 1974 bis 1980 Renovierung von Wandmalereien aus dem ersten Drittel des 17. Jahrhunderts durch den  Restaurator Leber, Konstanz.

Die kleine Kapelle besitzt einen dreiseitigen Chorschluß, einen Dachreiter und spitzbogige Fenster.

Auf der  Nordseite links ist Christus (oder St. Franziskus?) mit den Wundmalen dargestellt. Zu seinen Seiten sind zwei Pilger zu sehen. Rechts vom ersten Glasfenster auf der Nordwand ist die Auferstehung Christi gemalt. Während der Herr entschwebt, bleiben am offenen Grab zwei Wächter zurück. Auf der Südseite rechts vom ersten Fenster ist der Gekreuzigte dargestellt, links und rechts von ihm Maria und Johannes(?). Weitere vorhandene Farbfragmente sind nicht mehr deutbar.

Literatur:

„Der Landkreis Konstanz“, Band III, Herausgeber Landesarchivdirektion Baden-Württemberg, Sigmaringen 1979, Seite 477.

Friedrich Thöne, „Vom Bodensee zum Rheinfall“, Sigmaringen 1975, Seite 15.

Regine Klett, „Die Schottenkapelle - ein renoviertes Kleinod“, „Die Kulturgemeinde“, Ravensburg, 23. Jahrgang, März 1981, Heft 7, Seiten 5 und 6.

Theodor Humpert, „Chorherrenstift, Pfarrei und Kirche St. Stephan in Konstanz“, Konstanz 1957, Seiten 211 bis 213.

„Reclams Kunstführer“, Band Baden-Württemberg, Stuttgart 1979, Seite 339.

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Konstanz (Landkreis Konstanz),
Katholische Pfarrkirche St. Stephan

    

Die erste Nennung der ältesten Kirche von Konstanz war im Jahr 613. Um 900 kam ein Chorherrenstift hinzu. Im 12. Jahrhundert wurde eine Säulenbasilika errichtet. Auf deren Fundamenten folgt schließlich eine spätgotische Basilika, die mit einem südlichen Chorseitenturm 1486 vollendet wurde. Diese Pfarrkirche hat, wie die Vorgängerin, achteckige Langhauspfeiler. Sie besitzt weiterhin im Rechteckschiff mit Flachdecke sieben Joche. Der Chor mit 3/8-Schluß ist stark eingezogen.

Bei der letzten Renovierung, 1978 und den folgenden Jahren, wurden an der Wand des nördlichen Seitenschiffes zwei Bilder aus der Zeit von 1572/1573 freigelegt. Auf dem einen ist die Kreuzigung des heiligen Andreas, auf dem anderen der heilige Stephan mit Buch und Schriftrolle dargestellt. Rechts und links knien zwei kleine Adoranten, vermutlich Stifter. Im Hintergrund ist eine Stadt gemalt. An den zwölf Pfeilern im Schiff wurden bei der Restaurierung im Jahre 1978 sechs Apostel zum Teil mit ihren Attributen und den Jahreszahlen der Entstehung freigelegt. Auf der nördlichen Säulenreihe sind es der Apostel Simon mit der Säge und der Jahreszahl 1577 sowie Paulus mit dem Schwert und 1573. Auf der südlichen Säulenreihe erkennt man noch vier Apostel: den heiligen Petrus mit dem Schlüssel ohne Jahreszahl, den heiligen Andreas mit 1572, den heiligen Jakobus der Ältere mit der Jakobsmuschel am Hut und 1572, sowie den Evangelisten Johannes mit Kelch und kleiner Schlange in diesem und dem Evangelium. Die beiden Gemälde der zwei westlichen Pfeiler sind durch nachträgliche Verkleidungen unter der Orgelempore verdeckt. Hinter den Aposteln sind Landschaften gemalt, zum Teil mit Städten und Burgen.

Literatur:

Friedrich Thöne, „Vom Bodensee zum Rheinfall“, Sigmaringen 1975, Seite 13.

Adolf Schahl, „Kunstbrevier für das Bodensee-Gebiet“, Stuttgart 1959, Seiten 47 und 48.

Emil Lacroix und Heinrich Niester, „Kunstwanderungen in Baden“, Stuttgart 1959, Seiten 18 und 19.

„Der Landkreis Konstanz“, herausgegeben von der Landesarchivdirektion Baden-Württemberg, Band III, Seiten 473 bis 475.

Georg Dehio, „Handbuch der Deutschen Kunstdenkmäler“, Band Baden-Württemberg, Berlin, München 1964, Seite 264.

„Reclams Kunstführer“, Band Baden-Württemberg, Stuttgart 1979, Seite 338.

Theodor Humpert, „Chorherrenstift, Pfarrei und Kirche St. Stephan in Konstanz“, Konstanz 1957, Seiten 162 / 163 und 166.

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Konstanz,
Münster, Unsere Liebe Frau, Sylvesterkapelle und Kreuzgang

Sylvesterkapelle. Wie in der vorhergehenden Beschreibung ausführlich berichtet, wurde das erste Münster um 615 erbaut, das heutige wurde 1089 geweiht, eine dreischiffige Säulenbasilika. Die schmale Sylvesterkapelle, ein Anbau an der Nordwand der Mauritiusrotunde, erhielt  1472 ihre vollständige Ausmalung. 1584 übermalte man die spätgotischen Bilder und deckte sie schließlich 1850 wieder auf. Die Gewölbe sind mit Ranken und Prophetenbildnisse geschmückt. An den Seitenwänden wird in je zwei Reihen von achtzehn Bildern (sie weisen auf das Jüngste Gericht an der westlichen Stirnwand hin), die Leidensgeschichte Christi erzählt. Je fünf Bilder sind in den vier Schildbögen zweireihig von oben links nach unten rechts zu lesen. Die Darstellungen beginnen im ersten südlichen Schildbogen mit dem Einzug in Jerusalem; es folgen Abendmahl, Ölberg, Gefangennahme Christi, Kaiphas, Pilatus, Geißelung, Dornenkrönung, Kreuztragung, Kreuzigung, Beweinung, Grablegung, Vorhölle, Auferstehung, der Auferstandene und Magdalena, Himmelfahrt Christi, Pfingsten, das Jüngste Gericht mit der Auferstehung der Toten und der Scheidung der Guten von den Bösen. An der Ostwand, links und rechts vom Mittelfenster, sind der Papst Sylvester und die heilige Magdalena dargestellt. Schließlich sind im nördlichen Bogen Jeremias und Abacuc zu sehen. Die Bilder sind von feiner Wirkung und werden nach unten durch gemalte Tapiserien abgeschlossen.

Kreuzgang. Vom Kreuzgang sind nur noch der Süd- und der Ostflügel erhalten. Der Südflügel wurde im 13. Jahrhundert errichtet. Er besitzt in seinem zweischiffigen Teil noch drei Wandgemälde. Diese wurden alle im Jahr 1365 geschaffen (nach Reiners stammt das westseitige Bild aus der ersten Hälfte des 15. Jahrhunderts). Die Gemälde sind heute in einem schlechten Zustand. Auf der Ostwand ist über der Heven’schen Grabkapelle ein Altarwandbild mit der Kreuzigung Christi gemalt: Man sieht die Reste einer Kreuzigung mit Johannes, der zusammengebrochenen Maria und zwei Frauen. An der Südwand ist in Resten die Grablegung Christi erhalten. Unterhalb davon sind die Fragmente eines Frieses mit lebensgroßen stehenden Heiligen zu sehen. Auf der Westwand steht ein Schmerzensmann. Er kreuzt die Hände vor der Brust und ist von den Leidenswerkzeugen umgeben.

Literatur:

Heribert Reiners, „Das Münster Unserer Lieben Frau zu Konstanz“, Konstanz 1955, Seiten 264 bis 267.

Jürgen Michler, „Gotische Wandmalerei am Bodensee“, Friedrichshafen 1992, Seiten 175 bis 177.

Georg Dehio, „Handbuch der Deutschen Kunstdenkmäler“, Band Baden-Württemberg, Berlin, München 1964, Seite 262.

Adolf Schahl, „Kunstbrevier für das Bodenseegebiet“, Stuttgart 1959, Seiten 53/54.

Heribert Reiners, „Die Basilika Unserer Lieben Frau zu Konstanz“, Kunstführer Dr.Schnell, Nr. 581, München 1964, Seite 22.

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Korb (zur Gemeinde Möckmühl, Kreis Heilbronn),
Evangelische Kirche

Die evangelische Kirche in Korb ist eine kleine gotische Chorturmkirche aus der Zeit um 1540 mit kreuzgewölbtem Chor im Erdgeschoß des Turmes, das Schiff ein flachgedeckter Rechtecksaal.

Die Kirche besitzt Fresken im Chorraum, die in den letzten Jahren renoviert wurden: Zwischen den Gewölbebögen wurden vier großflügelige Evangelistensymbole gemalt. An den Wänden sind eine Verkündigung, die Anbetung der Könige, die heilige Veronika und die Kreuzigung aus dem ersten Viertel des 16. Jahrhunderts dargestellt.

Literatur:

Emil Lacroix und Heinrich Niester, „Kunstwanderungen in Baden“, Stuttgart 1959, Seite 399.

„Der Kreis Buchen“, Herausgeber Konrad Theiss und Hermann Baumhauer, Aalen 1964, Seite 47.

Julius Fekete, „Kunst- und Kulturdenkmale im Stadt- und Landkreis Heilbronn“, Stuttgart 1991, Seite 240.

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Kösingen (Gemeinde Neresheim, Ostalbkreis),
Katholische Pfarrkirche St. Stola, St. Vitus und Maria

Kösingen ist ein Nachbarort von Neresheim und nächst der bayrischen Grenze gelegener alter Ort auf dem Härtsfeld. Von der im 12. Jahrhundert erbauten Kirche ist noch der romanische Turmunterbau erhalten. Das Langhaus wurde in den Jahren 1717 bis 1720 neu erbaut. Es  besitzt einen flachgedeckten, barocken Rechtecksaal. Der ehemalige Chorturm, heute Sakristei, ist im Erdgeschoß kreuzrippengewölbt.

Bei Restaurierungsarbeiten in den Jahren 1960/1961 wurden aus der Zeit des 14. und 15. Jahrhunderts im Chorraum qualitätsvolle, gut erhaltene Wandmalereien freigelegt. Auf der Ostwand sind links die Heiligen Margareta und Veronika dargestellt, rechts die Kreuzigung mit Maria und dem Evangelisten Johannes. Im Kreuzrippengewölbe sind die vier Evangelistensymbole und Kirchenväter gemalt. In der Zeit um 1593 wurde an der Nordwand eine lebensgroße Kreuzigung geschaffen.

Literatur:

Konrad A. Theiss, „Kunst- und Kulturdenkmale im Ostalbkreis“, Stuttgart 1989, Seiten 239 bis 244.

„Reclams Kunstführer“, Band Baden-Württemberg, Stuttgart 1979, Seite 466.

Georg Dehio, „Handbuch der Deutschen Kunstdenkmäler“, Band Baden-Württemberg I, Berlin, München 1993, Seite 435.

„Der Ostalbkreis“, Herausgeber Gustav Wabro, Stuttgart und Aalen 1978, Seite 343.

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Krailshausen (Gemeinde Schrozberg, Kreis Schwäbisch Hall),
Evangelische Martinskirche

Die kleine Kirche nördlich von Schrozberg besitzt eine Chorturmanlage aus dem 14. Jahrhundert mit kreuzrippengewölbtem Chor. Anfang der sechziger Jahre wurden in Chor und Langhaus Wandmalereien aufgedeckt und restauriert.

An der Nordwand des Langhauses sind aus einer Heiligenlegende die Reste einer Wandmalerei mit einem Bischof und einem Gebäude (?) zu sehen. Im Chor wurden vier Evangelistensymbole freigelegt und konserviert.

Literatur:

Akermann u.a., „Kunst, Kultur und Museen im Kreis Schwäbisch Hall“, Stuttgart 1991, Seite 323.

P. Morand, „Bilder der Bibel“, Bad Mergentheim 1980, Seite 186.

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Krautheim am Berg (Hohenlohekreis),
Katholische Stadtpfarrkirche Mariä Himmelfahrt

Die spätgotische Chorturmkirche, erbaut in den Jahren 1507/1508, hat eine Vorgängerin, von welcher der Turmsockel aus der Zeit um 1404 erhalten ist. Große Umbauten von Chor und Langhaus in den Jahren 1660 bis 1664, die Kirchenachse wurde um neunzig Grad gedreht. Wohl anschließend an die Bauarbeiten von 1507/1508 entstand im Langhaus eine einfache Kreuzigungsgruppe mit Maria und dem Evangelisten Johannes. Auf dem Bild hat ein auffallend schmaler Christus sein Haupt zur Seite geneigt.

Literatur:

Georg Dehio, „Handbuch der Deutschen Kunstdenkmäler“, Band Baden-Württemberg I, Berlin, München 1993, Seiten 437/438.

„Reclams Kunstführer“, Band Baden-Württemberg, Stuttgart 1979, Seiten 345/346.

P. Morand, „Bilder der Bibel“, Bad Mergentheim 1980, Seite 186.

Hans Gerke, Kunstführer Dr.Schnell, Nr. 794, München 1977, Seiten 12 und 14.

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Krummwälden (Gemeinde Eislingen/Fils, Kreis Göppingen),
Simultanfilialkirche St. Jakob

Die im Friedhof gelegene kleine Kirche mit schwerem Mauerwerk hat eine Vorgängerin aus der Zeit um 1275. Sie selbst wurde um 1480 erbaut und ist heute Simultankirche der beiden großen Religionen. An den kleinen Rechtecksaal schließt ein nicht eingezogener Chor mit dreiseitigem Schluß an. Chor und Schiff, verbunden durch einen Chorbogen, sind flachgedeckt. Ein Dachreiter am Ostende des Langhauses ziert die Kirche.

Bei Renovierungsarbeiten in den Jahren 1972 bis 1974 wurden im Chor Wandmalereien bedeutender Qualität von M. Bader, Schwäbisch Gmünd, aus der Zeit um 1500 freigelegt und restauriert. Fünf Zyklen berichten aus dem Leben Jesu und Mariä. Die fast den ganzen Chor ausfüllenden Gemälde wurden schon um 1850 aufgedeckt, aber damals wieder übertüncht.

Auf der südlichen Chorwand bis zur Hälfte des Chorbogens ist in zwei Reihen das Marienleben und die Kindheit Jesu dargestellt: Joachim, Joachim und Anna unter der goldenen Pforte, Geburt Mariä, Mariä Darstellung im Tempel, Mariä Vermählung, Verkündigung, Beschneidung Jesu, Anbetung der Könige, Darbringung im Tempel, Flucht nach Ägypten und Kindermord von Bethlehem.

Auf der nördlichen Chorwand und der anderen Hälfte des Chorbogens ist ebenfalls in zwei Reihen die Passionssgeschichte wiedergegeben: Einzug Jesu in Jerusalem, Abendmahl, Ölberg, Judaskuss, Gefangennahme Jesu, Jesus vor Pilatus, Geißelung und Dornenkrönung, Kreuzannagelung, Kreuzigung (schlecht erhalten), zwei anbetende Engel mit Sakramentshäuschen, Grablegung, Auferstehung, Christi Himmelfahrt und Pfingsten.

Links und rechts vom Ostfenster Nothelfer: die heilige Barbara, eine unbekannte Heilige.

Südliches Chorfenster dito: links eine unbekannte Heilige, rechts die heilige Margareta.

Chorbogenlaibung: Die fünf klugen und die fünf törichten Jungfrauen.

Im Scheitel des Chorbogens: Mariä Verkündigung.

Literatur:

Heribert Hummel, „Wandmalereien im Kreis Göppingen“, Weißenhorn 1978, Seite 115.

Georg Dehio, „Handbuch der Deutschen Kunstdenkmäler“, Band Baden-Württemberg I, Berlin, München 1993, Seiten 439/440.

„Der Kreis Göppingen“, Herausgeber Walter Ziegler, Stuttgart 1985, Seite 209.

Kleiner Kirchenführer, „Die St. Jakobuskirche in Krummwälden“, „Gotik an Fils und Lauter“, Herausgeber Walter Ziegler und Karl-Heinz Rueß, Weißenhorn 1986, Seite 74.

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Kuhbach (Gemeinde Lahr, Ortenaukreis),
Katholische Kapelle (St. Gallus)

Bau der Kapelle mit Chorturm, der später zum Teil wieder abgerissen wurde, um 1300. Die romanischen Formen, wie die der Fenster, beruhen auf dem Festhalten an der „alten“ Bauweise. Der Saal ist ein einfacher Rechteckraum, an den über einen frühgotischen Chorbogen der kleine, gerade geschlossene und eingezogene Chor angebaut ist. Die Kapelle besitzt eine Bretterdecke. Sie wurde im Lauf der Jahrhunderte, bis in die Barockzeit hinein, mehrfach vergrößert.

Der quadratische Chor besitzt noch Reste mittelalterlicher Wandmalerei: Rechts an der Chorrückwand und in der Laibung des Chorfensterchens Apostel in Säulen-Scheinarchitektur.

1962 Renovierung der Kapelle.

Literatur:

„Nachrichtenblatt der Denkmalpflege in Baden-Württemberg“, Freiburg, Heft 4/1967, Seiten 105 und 108.

Karl List, „Die alte Kirche in Kuhbach“ in „Geroldsecker Land“, 1975 (?), Seiten 209 bis 213.

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Külsheim (Main-Tauber-Kreis),
Katholische Katharinenkapelle

Die in dem kleinen Ort gelegene, spätgotische Kapelle wurde von den Erzbischöfen von Mainz (zu welchen der Ort Anfang des 13. Jahrhunderts bis 1803 gehörte) in den Jahren 1439 bis 1444 erbaut. Külsheim ist seit 1292 Stadt. Die Kapelle ist ein einschiffiger, zweijochiger Rechteckbau mit Kreuzrippengewölbe und eingezogenem, dreiseitig geschlossenem Chor.

Bei Renovierungsarbeiten in den Jahren 1958/1959 wurden im Chor schwach erhaltene, spätgotische Wandmalereien aus der zweiten Hälfte des 15. Jahrhunderts freigelegt. Zu sehen sind die vier Evangelistensymbole und Szenen aus der Legende der heiligen Katharina, unter deren Patrozinium die Kapelle steht.

Literatur:

P. Morand, „Bilder der Bibel“, Bad Mergentheim 1980, Seite 186.

Emil Lacroix und Heinrich Niester, „Kunstwanderungen in Baden“, Stuttgart 1959, Seite 430.

„Reclams Kunstführer“, Band Baden-Württemberg, Stuttgart 1979, Seiten 347/348.

Georg Dehio, „Handbuch der Deutschen Kunstdenkmäler“, Band Baden-Württemberg, Berlin, München 1964, Seite 268.

Georg Dehio, „Handbuch der Deutschen Kunstdenkmäler“, Band Baden-Württemberg I, Berlin, München 1993, Seite 441.

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